Ab nach Tschechien: Parlament berät über Greencard für Nicht-EU-Europäer
Tschechien wird als Arbeitsplatz für Ausländer immer attraktiver. Lebten vor fünf Jahren rund 235.000 Ausländer hier, sind es mittlerweile über 400.000. Nun bringt das Regierungskabinett die lang versprochene Greencard ins tschechische Abgeordnetenhaus – eine kombinierte Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis für Nicht-EU-Ausländer.
„Ein freier Arbeitsplatz, den innerhalb von 30 Tagen weder ein tschechischer Staatsbürger noch ein Staatsbürger aus einem weiteren EU-Land besetzt, wird dann automatisch in die Datenbank der Greencard eingespeist. In dieser Datenbank können ausländische Bewerber auf Suche gehen.“
Eine ähnliche Datenbank existiert bereits jetzt und ist mittlerweile für die Bürger von insgesamt 13 Ländern vorwiegend des Balkans und Osteuropas zugänglich. Es handelt sich um das Pilot-Projekt zur Greencard, das 2003 gestartet wurde – ein Projekt mit gewissen Fehlern. So dauert die Erteilung des Arbeitsvisums mindestens ein halbes Jahr. Und eine Dauer-Aufenthaltsgenehmigung kann der ausländische Arbeitnehmer je nach Profession erst nach anderthalb oder zweieinhalb Jahren beantragen. Die Greencard würde dies verkürzen und vereinfachen. Petr Nečas:
„In 30 Tagen würde der erfolgreiche Bewerber die Greencard erhalten, die zugleich Daueraufenthaltsgenehmigung und Arbeitsbewilligung ist.“Insgesamt 888 ausländische Arbeitskräfte haben über das Pilotprojekt bereits bei Firmen in Tschechien angeheuert. Die meisten kamen im Übrigen aus der Ukraine. Geregelte Arbeitsmigration nennt man das. Gerade aus der Ukraine wählen jedoch viele einen anderen Weg: die illegale Einwanderung. Laut Schätzungen sind es bis zu 100.000 Menschen. Wie dem Herr zu werden ist, das regelt die Greencard aber nicht.