Tschechien: Magnet für entsandte EU-Arbeitskräfte
Immer mehr Menschen werden aus der EU zum Arbeiten nach Tschechien entsandt. Umgekehrt ist der Trend geringer.
Besonders mobil waren dabei Arbeitskräfte in den Bereichen Bauwesen, Industrie und Verkehr. Die größte Zahl der Tschechen, und zwar 4.100 Personen, ging nach Deutschland, gefolgt von Österreich (1200), der Slowakei (900) und Frankreich (800)
Andersherum arbeiteten am häufigsten Slowaken (7000) in Tschechien, gefolgt von Deutschen, Polen und Franzosen. Laut der Studie hat die Entsendung tschechischer Bürger in andere Staaten kaum Auswirkungen auf die tschechische Wirtschaft und auf das Lohnniveau hierzulande.
Die Europäische Union plant seit Frühling letzten Jahres, die Regeln für die Entsendung von Arbeitnehmern zu verschärfen. Alte EU-Länder beschweren sich nämlich, dass Billigarbeitskräfte aus dem Osten ihren Arbeitsmarkt gefährden würden. „Das angebliche Sozialdumping kann nur durch eine größere Lohnkonvergenz gedämpft werden“, steht dazu in der tschechischen Regierungsanalyse.
In der ganzen Europäischen Union waren insgesamt 1,9 Millionen entsandte Arbeitnehmer im Jahr 2014 beschäftigt. Ein „entsandter Arbeitnehmer“ ist ein Arbeitnehmer, der von seiner Firma in ein anderes EU-Land geschickt wird, um dort während eines begrenzten Zeitraums eine Dienstleistung zu erbringen.