Adventszeit: Zeit der Vorfreude und Zeit für Hilfe gegenüber Schwachen

Advent, Advent, das erste Lichtlein brennt! Jawohl, an diesem Sonntag ist es wieder soweit: In all denjenigen Ländern, die nach dem Gregorianischen Kalender leben, beginnt mit dem ersten Advent die christliche Vorweihnachtszeit. Es ist die Zeit der großen Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Die Zeit der leuchtenden Kinderaugen auf den im frischen Glanz erstrahlenden Weihnachtsmärkten sowie der heimlichen Wünsche an die Adresse des Nikolaus und des Weihnachtsmanns.

Adventskranz – adventní věnec  (Foto: Archiv ČRo 7)
Advent, Advent, das erste Lichtlein brennt! Jawohl, an diesem Sonntag ist es wieder soweit: In all denjenigen Ländern, die nach dem Gregorianischen Kalender leben, beginnt mit dem ersten Advent die christliche Vorweihnachtszeit. Es ist die Zeit der großen Vorfreude auf das Weihnachtsfest. Die Zeit der leuchtenden Kinderaugen auf den im frischen Glanz erstrahlenden Weihnachtsmärkten sowie der heimlichen Wünsche an die Adresse des Nikolaus und des Weihnachtsmanns. Es ist die Zeit, bei der wir uns zu den Festtagen für gewöhnlich in unser familiäres Umfeld zurückziehen und die Tage bei üppiger Kost und ein wenig Müßiggang genießen. So kurz vor Ende des Jahres ist das Fest zumeist auch ein Grund, um auf etwas Erreichtes anzustoßen oder es ausgiebig zu feiern. Sowohl privat, beruflich oder gesellschaftlich. Und in dieser Hinsicht hat auch die große Mehrheit aller Tschechen gleich mehrere Gründe, auf etwas stolz zu sein und darauf anzustoßen. Erinnert sei nur an das nahezu fünfprozentige Wirtschaftswachstum in diesem Jahr, bei dem im Juni erstmals in der Geschichte der noch jungen Republik eine positive Außenhandelsbilanz geschrieben werden konnte. Oder an die tollen Vorstellungen der tschechischen Cracks bei der Eishockey-WM in Österreich, bei der sie sich nach vier Jahren erneut mit dem Weltmeistertitel schmücken konnten, usw., usf.

In unserer globalisierten und kommunikativ vernetzten Welt erhalten jedoch längst nicht alle Menschen die Möglichkeit, ein fröhliches Weihnachtsfest und eine unbeschwerte Adventszeit zu verbringen. Und wenn die von uns schonungslos ausgebeutete und traktierte Mutter Erde kräftig zurückschlägt, dann stehen auf einmal Tausende und Abertausende vor den Trümmern ihrer mühselig aufgebauten Existenz. So wie die Völker Südostasiens nach dem verheerenden Tsunami am zweiten Weihnachtsfeiertag des vergangenen Jahres. Oder die ohnehin dürftig lebenden Einwohner Nordpakistans nach dem gewaltigen Erdbeben im Oktober dieses Jahres. Diesen Menschen ist mit Sicherheit keine erwartungsfrohe Vorweihnachtszeit vergönnt. Und die Augen ihrer Kinder erhalten wohl nur dann ein wenig Glanz, wenn es nach längerer Zeit wieder einmal eine sättigende Mahlzeit geben sollte. Deshalb ist der in diesen Tagen vom größten europäischen Privatsender RTL zum wiederholten Male veranstaltete so genannte Spendenmarathon für die Not leidenden Kinder unserer Welt nur vollends zu begrüßen und zu unterstützen. Aber nicht jeder sieht RTL oder hat ein dickes Portemonnaie. Aber jeder könnte Anteil nehmen am Leid derer, mit denen es das Schicksal nicht so gut meinte. Und etwas abgeben von seinem Wohlstand oder lange hart Erspartem. Zumindest in der Advents- oder Weihnachtszeit. Deshalb habe auch ich dieser Tage wieder einmal den zwei Blinden, die jeden Morgen mit ihrem Blindenhund in den Katakomben einer zentralen Prager Metrostation ausharren, ein paar Kronen in ihren Plastbecher getan. Denn ich will, dass auch sie spüren: Es ist wieder Vorweihnachtszeit.