Amnesty International: Roma in Tschechien weiterhin diskriminiert

In ihrem Jahresbericht hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) am Mittwoch die Tschechische Republik angeprangert. Gegenüber dem Vorjahr habe sich die Situation der in Tschechien lebenden Roma nicht verbessert. Trotz "einiger positiver Regierungsmaßnahmen" werde die Minderheit weiterhin diskriminiert. Roma seien überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen, Roma-Kinder besuchen in der Mehrzahl Sonderschulen, so der AI-Bericht. Damit schließen sich die Menschrechtler der Kritik des UNO-Berichts vom Januar an. Amnesty International bemängelt, dass Tschechien keine ausreichende Kampagne gegen Diskriminierung ins Leben gerufen hat. Außerdem fehle es an Gesundheitsprogrammen und an Ausbildungsförderung für junge Roma. Zudem seien Übergriffe tschechischer Polizisten gegen Roma nicht gemäß internationaler Standards unabhängig und unparteiisch verhandelt worden. So wurde ein Polizist, der gemeinsam mit zwei Kollegen einen Roma zusammengeschlagen und anuriniert hatte, von einem Gericht in Cheb/Eger nur mit einer Bewährungsstrafe belegt. Die anderen beiden sprach das Gericht frei.

Autor: Daniel Satra