Außenminister Zaorálek kritisiert Zemans „Empfehlungen“ für Ukraine

Nach Meinung des tschechischen Außenministers Lubomír Zaorálek (Sozialdemokraten) darf die Tschechische Republik der Ukraine nicht empfehlen, welchen zukünftigen Weg sie einschlagen solle. Damit reagierte der Außenminister auf eine Erklärung von Staatspräsident Miloš Zeman. Dieser hatte zuvor verlauten lassen, dass die Ukraine nicht der Nato beitreten und neutral bleiben solle; Zeman empfahl eine sogenannte „Finnlandisierung“. Zaorálek erklärte am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit seinem litauischen Amtskollegen Linas Linkevičius in Prag, über den künftigen Weg der Ukraine müssten die ukrainischen Bürger selbst entscheiden. Auch Linkevičius stimmte Zaoráleks Meinung zu. Er hoffe, die Zeit sei vorbei, dass ein Land einem anderen anordne, was es machen müsse.

Der Nato-Staat Litauen hat diese Woche mit Kiew einen Vertrag über militärische Hilfe für die ukrainische Armee unterzeichnet. Die Lage in der Ukraine war auch eines der Hauptthemen, über die beide Außenminister in Prag sprachen. Zaorálek betonte die Notwendigkeit, die territoriale Integrität nicht nur der Ukraine, sondern aller Länder Europas zu respektieren.