Außenminister Zaorálek zu dreitätigem Besuch in China eingetroffen

Der tschechische Außenminister Lubomír Zaorálek ist am Montag zu einem dreitätigen Besuch in China angereist. Ziel des Besuches ist es, die politischen Beziehungen mit der Volksrepublik zu verbessern und die bilateralen Handelsbeziehungen zu fördern. Es handelt sich um den ersten Besuch eines tschechischen Außenministers in China seit 15 Jahren. Auf dem Programm von Zaorálek stehen Treffen mit hohen Vertretern der chinesischen Regierung und der regierenden kommunistischen Partei. Der Außenminister wird auf der Reise von Vertretern der Wirtschaftsverbände und von Unternehmern aus Tschechien begleitet.

Die China-Reise Zaoráleks hat bereits im Vorfeld des Trips für gehörige Aufregung gesorgt. Die Erklärung von Premier Bohuslav Sobotka, dass Tschechien sich in innere Angelegenheiten der Volksrepublik nicht einmischen, die territoriale Einheit Chinas respektieren und die tibetische Exilregierung nicht anerkennen wolle, ist von der konservativen Opposition harsch kritisiert worden. In seiner Reaktion auf die Kritik erklärte Zaorálek, dass die tschechische Regierung die Verteidigung der Menschenrechte nicht ad acta gelegt habe. Die gemeinsame Erklärung, die er mit seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi unterzeichnen werde, enthalte auch eine Passage, nach der beide Seiten die Menschenrechte zu respektieren hätten, bedeutete Zaorálek.

Als tschechischer Außenminister wolle er einen ersten Schritt zur Erneuerung normaler politischer Beziehungen zwischen Prag und Peking machen und so auch die Tür für künftige Besuche von Premier Sobotka und Präsident Miloš Zeman in China öffnen. Die Verbesserung der politischen Beziehungen sei eine Voraussetzung für eine intensive wirtschaftliche Zusammenarbeit. Tschechien sei an Kooperationen in den Bereichen Flugindustrie, Energetik, Landwirtschaft, Kultur und im Tourismus interessiert, so Zaorálek.