Bankwesen 2015: Bewegung bei kleineren Häusern, Großtransaktion steht bevor
Veränderungen im tschechischen Bankwesen gab es in diesem Jahr vor allem bei kleineren Kreditinstituten: Die österreichische Raiffeisenbank hat ihr Internetprojekt Zuno abgestoßen und im Gegenzug den Geschäftskundenbereich der amerikanischen Citibank übernommen. Eine Bilanz des tschechischen Bankenjahres veröffentlichte am Montag die Zeitung Hospodářské noviny. Eine Großtransaktion wirft jetzt schon ihre Schatten voraus: Die GE Money Bank bekommt im Jahr 2016 einen neuen Besitzer.
Neuer Besitzer von Zuno ist nun die Alfa Banking Group. Es ist das dritte russische Kreditunternehmen, das auf dem tschechischen Markt aktiv wird. Hinter dem Bank- und Finanzdienstleister stehen die russischen Milliardäre Michail Fridman und German Borissowitsch Chan. Als erste russische Bank war die Sberbank in Tschechien aufgetreten. Sie übernahm 2013 die österreichische Volksbank. Ein Jahr später kaufte der russische Milliardär Igor Kim die Tschechien-Sparte der deutschen LBBW Bank. Inzwischen trägt sie den Namen Expobank.
Neben dem Verkauf von Zuno hat die Raiffeisenbank in diesem Jahr auch eingekauft. Sie übernahm den Geschäftskundenbereich der US-amerikanischen Citibank sowie 400 Angestellte. Im Jahr 2016 steht auf dem tschechischen Bankenmarkt der größte Eigentümerwechsel seit der Privatisierung von Česká spořitelná, Komerční banka und ČSOB um die Jahrtausendwende bevor: Die GE Money Bank sucht einen neuen Besitzer. Den Verkauf hatte der US-amerikanische Mutterkonzern General Electric bereits im April angekündigt. Mit einer Million Kunden steht die GE Money Bank in Tschechien an vierter Stelle, im Jahr 2014 verzeichnete sie einen Gewinn von 4,3 Milliarden Kronen (knapp 159 Millionen Euro) nach Steuern.