Baum des Jahres 2005: Tausendjährige Eibe von Pernstejn

Foto: CTK
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Um mehr öffentliche Aufmerksamkeit für den tschechischen Baumbestand bemüht sich die Umweltstiftung "Partnerstvi" und führt dazu seit 2002 eine republikweite Umfrageaktion durch. Ziel der Aktion ist es, den tschechischen "Baum des Jahres" ausfindig zu machen.

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Die Resultate werden traditionell am Vorabend des "Tages der Bäume" bekannt gegeben. Der Sieger der diesjährigen Umfrage ist bekannt: Es ist eine Eibe, die unterhalb der mährischen Burg Pernstejn /Pernstein steht und fast 1000 Jahre alt ist.

Die Vorschläge für den Baum des Jahres werden von den Bürgern an die Stiftung geschickt. Insgesamt wurden 99 Bäume für die Auszeichnung vorgeschlagen. Eine Fachjury suchte davon zwölf Bäume aus, denen man im Finale eine Stimme geben konnte. Der tausendjährigen Eibe in Pernstejn verhalfen 6.700 Stimmen zum Sieg.

Die Burg Pernstejn wurde im April dieses Jahres durch einen Brand stark beschädigt. Hat dieses Ereignis eine Rolle bei der diesjährigen Abstimmung gespielt? Danach fragte ich Jana Dlabkova von der Stiftung "Partnerstvi":

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"Ich weiß nicht, ob es für die Abstimmung entscheidend war. Aber bei der Wahl der zwölf Finalteilnehmer war es schon von Bedeutung. Wir haben uns gesagt, wenn die Eibe von Pernstejn irgendwann im Finale dieser Umfrage sein soll, dann in diesem Jahr."

Sein Votum konnte man sowohl per Post als auch per SMS an die Stiftung schicken. Mit jeder einzelnen Stimme spendete man zugleich einen kleinen Beitrag für die Arbeit der Stiftung. Jana Dlabkova dazu:

"Es gelang uns während der diesjährigen Umfrage auf diese Weise insgesamt fast 180.000 Kronen (6.000 Euro) zu sammeln. Dieses Geld wird für die Pflanzung von Stadtbäumen und Anpflanzungen auf dem Lande verwendet."

In Briefen legten einige Teilnehmer dem Bild des von ihnen empfohlenen Baums auch persönliche Begründungen für ihre Wahl oder Geschichten bei, die mit dem Baum verbunden sind. So ranken sich um viele Bäume interessante Erzählungen und Mythen, sagt Jana Dlabkova:

"Die Eibe von Pernstejn wuchs angeblich aus einem Stock heraus, der dort von einem Einsiedler hinterlassen wurde. Der zweitplazierte Baum - ein Ahorn wächst in der Stadt Votice auf einer Stelle, an der einst ein Galgen stand. Die drittplazierte Linde, die bei einer Kapelle in Ustejov (Südböhmen) steht, wurde von einem Blitz beschädigt, und wächst erstaunlicherweise in bizarren Formen weiter."