Bequemlichkeit wird zum Geschäft: Tschechische Dienstleister weiten ihr Angebot aus
In Tschechien ist die Nachfrage nach Dienstleistungen enorm gestiegen. Immer mehr Kunden sind bereit zu zahlen, wenn ihnen der Dienstleister unangenehme Aufgaben abnimmt. Deswegen sind spezielle Dienste hierzulande immer mehr gefragt. Dies sind beispielsweise Behördengänge durch den Dienstleister, das Erarbeiten einer beruflichen Präsentation bei der Arbeitssuche oder die Lieferung einer Packung Kräutertees, wenn der Kunde die Apotheke nicht selbst aufsuchen möchte.
Diese Form an Dienstleistungen füllt fast 45 Prozent sämtlicher Arbeit aus, die dieser persönliche Assistent seinen Kunden gewährt. Die einzige Leistung, die der Kurier bei seinen Behördengängen nicht erbringen kann, ist die Beantragung und Abholung eines Reisepasses. Dazu muss der Antragsteller persönlich erscheinen und sich auch direkt vor Ort ablichten lassen.
Die Agentur Timi, die ihre Dienste zunächst im Kreis von Freunden und Bekannten getestet hat, hat im ersten Halbjahr ihres öffentlichen Betriebs einen Umsatz von fast einer Dreiviertelmillion Kronen (29.000 Euro) gemacht. Dabei wurden rund 1000 Kunden aus Prag und anderen tschechischen Großstädten bedient. Zum Vergleich: Die Konkurrenzfirma Do Do will in diesem Jahr mehr als eine halbe Million Kunden bedienen. Sie ist allerdings etwas anders ausgerichtet: Seit 2016 liefert Do Do vor allem Essen oder Waren für die Kunden von Firmen wie KFC, Mall.cz oder Datart aus. Personenbezogene Dienste wie die Behördengänge für Kunden nehmen bei diesem Dienstleister nur 15 Prozent seines Portfolios ein.