Bleihaltiges Benzin wird abgeschafft

Die Tschechische Republik wird ab dem kommenden Jahr mit dem Verbot bleihaltigen Benzins eine weitere Auflage der EU erfüllen. Was das beispielsweise für die Fahrer eines Skoda 105, 1000, eines Favorits der älteren Baureihe oder auch eines Fiat Polski oder eines Moskwitsch und vieler anderer Fahrzeuge bedeutet, erfahren Sie von Olaf Barth.

Ab 1. Januar 2001 werden etwa eine Million tschechische Autofahrer ohne ihren gewohnten bleihaltigen Treibstoff auskommen müssen. Die Produktion und Distribution dieses in den EU- Staaten schon seit vielen Jahren verbotenen Treibstoffes wird dann auch in der Tschechischen Republik nicht mehr erlaubt sein.

Betroffen sind hauptsächlich die Fahrer älterer Autos, die bisher mit den Sorten "Super 96" und "Special 91" die Tanks ihrer Vehikel füllten. Die teilweise schon museumsreifen Exemplare werden deshalb aber keineswegs nach dem Neujahrstag ihre letzte Fahrt in die Schrottpresse oder in irgendwelche Ausstellungshallen für antiquierte Fortbewegungsmittel antreten, sondern auch künftig munter weiter über die Straßen Böhmen und Mährens knattern.

"Wie soll das gehen?", werden sie sich vielleicht fragen. Nun, ganz einfach: Es ist bereits ein Additiv erhältlich, dass man in den Tank einfüllt, danach tankt man noch das jeweilige bleifreie Adäquat des bisher verwendeten Treibstoffs und fertig ist das Gebräu, das den Motor problemlos tuckern lässt.

Das in dem neuen Additiv enthaltene Kalium hat die gleiche Funktion für den Motor wie zuvor das Blei, so dass auch etwaige Langzeitschäden am "Herz des Autos" auszuschließen sind. Obendrein ist das umweltfreundlichere Gemisch nur unwesentlich teurer, als das alte bleihaltige Benzin - eine Tatsache, die die betroffenen Autobesitzer besonders erfreut.

Mit der beschriebenen Kompromisslösung ist beiden Seiten gedient. Zum einen kommt der umweltschädigende bleihaltige Treibstoff aus den Tanks, zum anderen können die zahlreichen Autofahrer, die noch einen alten Motor haben, sich aber keine teure Umrüstung oder gar Neuanschaffung leisten können, ihr Fahrzeug auch weiterhin benutzen.

Autor: Olaf Barth
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