Temperaturen und Benzinpreise über 30!

Dieser Sommer ist rekordverdächtig. Nicht nur, dass die Temperaturen seit Wochen über 30 Grad Celsius liegen, auch die Benzinpreise haben seit gestern Schwindel erregende Höhen erreicht. Christian Rühmkorf hat sich informiert und Reaktionen Betroffener eingefangen.

Die Tschechische Republik hat einen neuen Rekord aufgestellt. Am Montag haben die Benzinpreise in diesem Jahr ihren bisherigen Höchststand erreicht. Die Preise für den meistverkauften Kraftstoff Super bleifrei stiegen nach Angaben der Gesellschaft CCS um durchschnittlich 25 Heller (ungefähr 0,8 Cent) pro Liter. Damit kostet nun der Liter im Durchschnitt 32 Kronen und 5 Heller (ca. 1,13 Euro). Nach einer Untersuchung der Tageszeitung Mlada Fronta Dnes liegt der derzeitige Spitzenwert an einer Autobahntankstelle bei sage und schreibe 33 Kronen und 90 Hellern (ca. 1,19 Euro). Noch in der vergangenen Woche konnte der findige Autofahrer für unter 30 Kronen pro Liter seinen Wagen betanken. Die Stimmung an den Tankstellen ist eher resigniert als gereizt. Radio Prag hat für Sie hingehört:

Tankstelle - benzínová pumpa  (Foto: Archiv Radio Prag)
"Das ist wirklich Mist! Ich kann auch nicht weniger fahren, weil ich das Auto für die Arbeit brauche. Im Urlaub bin ich auch noch nicht gewesen und werde es auch in diesem Jahr nicht sein."

"Ich glaube, das ist die normale Entwicklung. Runter werden die Preise nicht mehr gehen, eher nach oben - das überrascht mich nicht mehr."

Verantwortlich für diese Preisentwicklung ist zum einen der aufflammende Konflikt im Nahen Osten, aber zu einem Gutteil wohl auch die alljährlich wiederkehrende Reisezeit, die von den Konzernen gern zu einer Gewinnsteigerung genutzt wird. Ähnlich sehen es auch die Menschen, die auf das Auto angewiesen sind, sei es privat oder beruflich - wie zum Beispiel Taxifahrer. Sie sind von der Preisentwicklung besonders hart betroffen:

Foto: Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag
"Ich glaube, Einfluss auf die Preise hat eigentlich alles, der Nahost-Konflikt, auch der Sommer und die Tatsache, dass sowieso alles teurer wird. Für mich bedeutet das, dass ich jeden Tag noch länger fahren muss. Ich kann eben nicht um sechs Uhr Feierabend machen, sondern erst um sieben oder acht, weil die Kosten immer höher werden. Ich glaube die Preise werden noch weiter steigen und im September vielleicht wieder sinken."

"Für mich bedeutet es vor allem ein großes Loch in der Haushaltskasse. Meine Frau ist behindert, jede Benzinpreiserhöhung heißt also sich weiter zu bescheiden, denn die Fahrten kann ich nicht einschränken. Das ist in jedem Falle sehr unangenehm. Ich glaube, es ist beides - zum einen der Konflikt im Nahen Osten, also die internationale Situation, aber sicher auch das Reisen im Sommer. Was die Preise betrifft, wird die Entwicklung glaube ich immer schlechter."

Pessimismus herrscht also vor. Noch ist der Sommer nicht vorüber und so werden wohl die Prognosen sowohl für die Temperaturen als auch die Benzinpreise lauten: Ü. 30 - über 30!