BSE - Alle getöteten Rinder waren gesund

Kühe

Am Freitagvormittag gegen 8:00 Uhr begann das große Schlachten, das noch bis in die späten Nachmittagsstunden andauerte. Am frühen Samstagabend dann lagen sämtliche Untersuchungsergebnisse der letztlich 134 getöteten Rinder des Gutes in Dusejov vor, auf dem, mehr als eine Woche zuvor, der erste BSE-Fall Tschechiens festgestellt und schließlich am Donnerstag durch das Tübinger Referenzzentrum bestätigt worden war. Olaf Barth berichtet.

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Bei keinem der 134 getöteten Tiere fanden die Veterinäre irgendwelche positiven Befunde, d.h. es ist kein weiterer BSE-Fall aufgetaucht. Landwirtschaftsminister Jan Fencl zeigte sich darüber sichtlich erleichtert und äußerte, er hoffe, dass diese Ergebnisse dazu beitragen würden, die Situation auf dem Rindfleischmarkt wieder zu beruhigen.

Der Direktor der staatlichen Veterinärbehörde, Josef Holejsovsky, verkündete, dass die getöteten und untersuchten Tiere, trotz ihres Negativbefundes, nicht zum Verzehr zugelassen seien. Denn, falls ein Tier unter BSE-Verdacht gestanden habe, dürfe es laut Gesetz nicht mehr für den Fleischhandel freigegeben werden, erklärte Holejsovky. So wurden die Rinderleichen von Dusejov noch am Samstag an Ort und Stelle in den für sie ausgehobenen Massengräbern verscharrt.

Landwirtschaftsminister Fencl verlieh des weiteren seiner Hoffnung Ausdruck, dass nun auch die Nachbarländer die Einfuhrverbote für tschechisches Rindfleisch wieder lockern würden. Dazu sollen auch die ab Montag, dem 18. Juni, hierzulande gültigen "Veterinären Sondermaßnahmen" beitragen, die der Fleischindustrie verbieten, das Knochenfleisch von Rindern, Schafen und Ziegen vom Knochen abzutrennen und weiter zu verarbeiten. Solches Fleisch, das bisher u.a. in Würsten und Pasteten mitverarbeitet wurde, könnte nämlich theoretisch Gewebespuren des Zentralen Nervensystems - also Risikomaterial - enthalten.

Autor: Olaf Barth
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