Carmen in neuer Einstudierung der Staatsoper Prag

Galia Ibragimova als Carmen und Yikun Chung als Don José (Foto: CTK)

Wer würde sie nicht kennen - die Geschichte über die leidenschaftliche Liebe der schönen Zigeunerin Carmen und ihres Geliebten, Don José. Am Donnerstag, dem 11. März 2004, wird eines der populärsten und meistgespielten Operstücke in seiner jüngsten Einstudierung erklingen. In die Staatsoper Prag lädt Sie nun Lucie Drahonovska ein.

Galia Ibragimova als Carmen und Yikun Chung als Don José  (Foto: CTK)
"Die Liebe ist wie ein widerspenstiges Vögelchen, das keiner besitzen kann ..."

Man muss kein eingefleischter Operngänger sein, um das Leitmotiv aus Georges Bizets "Carmen" zu erkennen. Denn diese Oper gehört zu einem der populärsten Titel des Opernkanons überhaupt. Eigens auf der Bühne der Staatsoper Prag wurde die Liebesgeschichte zwischen der temperamentvollen Zigeunerin und ihrem Geliebten, Don José, bereits zehn Mal inszeniert: Zuerst 1880 im Deutschen Theater in deutscher Sprache; in Tschechisch vier Jahre später, 1884, als der erste nicht-tschechische Oper im Nationaltheater.

Filmregisseur Zdenek Troska  (Foto: CTK)
Die jüngste Inszenierung von Bizets "Carmen" auf der Bühne der Staatsoper Prag wurde von Filmregisseur Zdenek Troska übernommen. Auch wenn sein Name für die Meisten vor allem mit Fernsehnkomödien und -märchen verbunden ist, so beschäftigt sich Troska seit 1989 auch mit der klassischen Musik auf professionelle Weise: Beginnend mit seiner erfolgreichen Einstudierung von Verdis "Don Carlos" und Dvoraks "Rusalka" bis hin zum Musical "Hamlet". Seinen eigenen Worten nach setzt Zdenek Troska, dessen Handschrift durch eine großzügige Ausstattung geprägt ist, auf eine ganz klassische Umsetzung der "Carmen":

"Wir haben uns für eine klassische Inszenierung entschlossen, das heißt, mit schönen traditionellen Kostümen und schönen Kulissen. Vor allem aber wollen wir Carmens Geschichte so erzählen, dass sie jeder verstehen kann. Und daher muss ich zeitgenössische Interpretationen, in denen Carmen als eine Terroristin oder als eine Prostituierte auftritt, grundsätzlich ablehnen. Denn auch das Wort ´divadlo´, (auf Deutsch ´Theater´), kommt von ´divat se´ (sehen), und nicht von ´divit se´ (sich wundern)."

Die musikalische Seite des Werkes wurde vom Orchester der Staatsoper Prag mit der französischen Dirigentin Claire Levacher einstudiert. Auf der Bühne des Prager Opernhauses debütierte sie vor zwei Jahren - mit der Oper "La voix humaine" von Francis Poulenka. In der Hauptrolle der Carmen treten alternativ die Solistinnen der Staatsoper Prag Galia Ibragimova und Jana Sykorova auf.

Als Einladung in die Staatsoper Prag bieten wir Ihnen nun, liebe Hörerinnen und Hörer, einen kleinen Hörausschnitt - natürlich aus Bizets Carmen. Sie hören das Finale mit Dagmar Peckova als Carmen und Valentin Prolat als Don José. Es spielt das Prager Philharmonieorchester unter der Leitung von Jiri Belohlavek.