D-Day-Feierlichkeiten: Auch Tschechen in der Normandie erwartet
Am Sonntag werden in der französischen Normandie Feierlichkeiten zum Gedenken an die Landung der Alliierten am so genannten D-Day vor 60 Jahren abgehalten. Für Tschechien nimmt unter anderem Staatspräsident Václav Klaus an der Veranstaltung teil, es werden jedoch auch Veteranen in der Normandie erwartet. Mehr von Gerald Schubert:
"Ich bin im Mai 1938 als Einwanderer nach Amerika gekommen. Achtzehn Jahre war ich damals alt. Als zweitältester Sohn wusste ich, dass ich die Wirtschaft der Eltern nicht übernehmen kann. Also bin ich nach Amerika gegangen, um mein Glück zu suchen."
Der Zweite Weltkrieg und der Kriegseintritt der USA wenige Jahre später brachten es mit sich, dass Jindra recht bald wieder europäischen Boden betrat. Diesmal als amerikanischer Soldat im Kampf gegen Hitlerdeutschland.
"Rund um mich herum gingen alle zur Armee. Und ich als Tscheche wollte natürlich auch gegen Hitler kämpfen und mithelfen, die Tschechoslowakei zu befreien."
Im Vorfeld der Landung in der Normandie, erzählt Jindra, hat sich seine Einheit in England mehrere Monate lang auf die Operation vorbereitet. Die Soldaten trainierten, wie man von Transportschiffen in die Landungsboote steigt, wie man Absperrungen und Stacheldraht überwindet, wie man sich am besten vor Minen schützt. Über das genaue Wann und Wo wurden aber auch sie bis zum letzten Moment im Unklaren gelassen. Denn höchste Geheimhaltung war vor dem D-Day oberstes Gebot. Wie hat Ladislav Jindra schließlich erfahren, dass es nun losgeht?"Sie haben uns an jenem Morgen um zwei Uhr geweckt. Und wir bekamen ein hervorragendes Frühstück. Alles was man sich nur vorstellen kann, das Beste, was zur Verfügung stand, haben wir an diesem Morgen bekommen."
Für viele war es das letzte Frühstück. An den 6. Juni 1944 erinnert sich Jindra nur ungern:
"Über den D-Day selbst spreche ich nicht gerne. Das war das Entsetzlichste, was ein Mensch auf der Welt erleben kann. Wir hatten den Befehl, nach oben, auf die Hügel über der Küste zu laufen. Und dann laufen neben einem andere Burschen und fallen plötzlich um. Tot oder verletzt. Alles war voller Rauch. Das war etwas, das sich niemand vorstellen kann. Ich denke, wer das erlebt hat, der kann keinen Krieg mehr wollen."