Das unbekannte Genie der Filmmusik: Komponist Zdeněk Liška
Auch wenn er Musik für rund 300 Filme geschrieben hat, ist sein Name nur wenig bekannt. Der Komponist Zdeněk Liška hätte am 16. März seinen 90. Geburtstag begangen.
Zdeněk Liška wurde 1922 geboren. Er studierte auf dem Prager Konservatorium. Zuerst war er als Dirigent eines Amateurorchesters im mittelböhmischen Slaný tätig. Er schrieb Konzertmusik sowie Lieder. Nach dem Krieg fing Liška an, als Komponist im Kurzfilmstudio Zlín zu arbeiten. Für einen Durchbruch wird seine Musik zum Karel Zemans Film „Vynález zkázy“ (Erfindung des Verderbens) aus dem Jahr 1958 gehalten. Schon damals tauchen bei Liška Elemente auf, die der 20 Jahre später entstandene Musikstil Industrial mit sich brachte. Zu den Höhepunkten seines Werks gehört Musik zu den Filmen von František Vláčil oder Juraj Herz. Liška schrieb Musik auch für den Film „Obchod na korze“ (Der Laden auf dem Korso) von Ján Kadár und Elmar Klos, der 1966 mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.
Neben Musik für Spiel- und Dokumentarfilme schrieb Liška auch für zahlreiche Fernsehserien Musik. Für die Melodien für den „Kinoautomaten“ auf der Expo 67 in Montreal wurde der Komponist vom tschechoslowakischen Staat ausgezeichnet.
Zdenek Liška starb im Alter von 61 Jahren im Jahre 1983. 2011 wurde ihm in memoriam der Preis des Kulturministeriums für seine Verdienste um die Filmmusik verliehen.