Davis Cup: Tschechien schlägt Belgien 3:2 – Viertelfinalgegner ist Russland

Radek Štěpánek (links) und Tomáš Berdych (Foto: ČTK)

Am Freitag und Samstag wurde nicht auf der Prager Burg um jede Stimme „gekämpft“, sondern auch 360 Kilometer nordöstlich im mährischen Ostrava / Ostrau. Allerdings mit offenem Visier und sportlich korrekt. Und die Zuschauer, die am Wochenende in die dortige ČEZ Arena gekommen waren, sahen obendrein eine packende Tennis-Begegnung – das Erstrundenduell im diesjährigen Davis Cup zwischen Tschechien und Belgien, das die Gastgeber mit 3:2 für sich entschieden.

Radek Štěpánek  (links) und Tomáš Berdych  (Foto: ČTK)
Das tschechische Tennis-Team ging als Favorit in diese Auseinandersetzung. Ganz einfach deshalb, weil es mit Tomáš Berdych und Radek Štěpánek zwei in der Weltrangliste höher eingestufte Spieler in seinen Reihen hatte. Beide wurden der Erwartungshaltung am Freitag auch gerecht und gewannen ihre Einzelspiele gegen Kristof Vliegen und Steve Darcis in nur je drei Sätzen. Am Samstag sollte dann im Doppel der für das weiterkommen entscheidende dritte Punkt geholt werden. Daher stellte Trainer Jaroslav Navrátil auch für diese Partie seine beiden Besten auf. In einem wahren Krimi mussten sich Berdych und Štěpánek jedoch mächtig strecken, um nach fünf Sätzen und fast fünfeinhalbstündiger Spielzeit als Sieger vom Platz zu gehen. Dass ihnen die Belgier Vliegen und Rochus alles abverlangt hatten, bestätigte dann auch Tomáš Berdych:

„Sie haben sich darum bemüht, dass wir keinen Rhythmus in unser Spiel bekommen und so auch ein gewisser Spielfluss verloren geht. Ich aber mag es gerade, wenn viele Ballwechsel zustande kommen. Sie haben uns wirklich mächtig zugesetzt. Ich bin daher froh, dass wir dieses schwere Stück Arbeit gemeistert und das Doppel siegreich abgeschlossen haben.“

Radek Štěpánek  (links) und Tomáš Berdych  (Mitte)  (Foto: ČTK)
Und Radek Štěpánek ergänzte: „Ich muss zugeben, dass wir darauf spekuliert haben, dass die Belgier ihr gezeigtes Niveau nicht über drei Sätze hinaus werden durchhalten können. Wir haben uns deshalb gegenseitig angestachelt und psychisch aufgebaut, weil wir wussten, dass wir die eigentlich besseren Spieler sind. Auch wenn uns die Belgier in einigen Spielphasen überlegen waren und wir dabei nicht gut aussahen. Trotzdem sind wir geduldig geblieben und haben auf unsere Chance gewartet. Wir haben stets an unsere Stärke und an eine Umkehr des Spiels geglaubt, von daher bin ich froh, das uns das auch gelungen ist.“

Die Ersatzspieler Lukáš Dlouhý und Pavel Vízner haben ihre Duelle gegen Steve Darcis und Ruben Bemelmans am Sonntag zwar verloren, doch nach dem letztlich knappen 3:2-Sieg zog Tschechien das erste Mal seit 2002 wieder in ein Viertelfinale ein. Dort treffen die Spieler von Trainer Jaroslav Navrátil vom 11. bis 13. April auf das Team aus Russland, das Heimvorteil hat.

Autor: Lothar Martin
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