SPORT: Tschechien im Davis-Cup-Viertelfinale – Leichtathleten holen drei EM-Medaillen

Radek Štěpánek und Tomáš Berdych (Foto: ČTK)

Am vergangenen Wochenende erlebten tschechische Sportler wieder einmal alle Formen der Anerkennung für ihre guten Leistungen. Die Palette reichte von frenetischem Jubel bis hin zur wohlgefälligen Randnotiz.

Radek Štěpánek und Tomáš Berdych  (Foto: ČTK)
Im nordmährischen Ostrava / Ostrau wurde am Wochenende international erstklassiges Tennis gespielt. In der ersten Runde des Davis Cups standen sich Tschechien und Frankreich gegenüber – eine Topbegegnung, für die eigens ein wichtiges Play-off-Spiel der nationalen Eishockey-Liga verlegt wurde. Die Gastgeber aber wussten warum, denn in Tomáš Berdych und Radek Štěpánek besitzen sie derzeit ein äußerst starkes Herren-Duo. Und die beiden TOP-25-Spieler der Weltrangliste enttäuschten nicht. Am Freitag gewann Berdych sein Einzel gegen den höher eingestuften Franzosen Gilles Simon mit 3:1 nach Sätzen. Am Samstag bezwangen beide im Duett das französische Doppel Gasquet/Llodra ebenso in vier Sätzen. Und am Sonntag machte Štěpánek den Sack endgültig zu – gegen Simon holte er den entscheidenden dritten Punkt schon nach drei Sätzen. Entsprechend ausgelassen präsentierte sich der Matchwinner:

„Ich bin noch voller Emotionen, die Freude ist einfach riesig. In dieser Begegnung waren wir nicht die Favoriten, schließlich gastierte bei uns eines der stärksten Teams der Welt, das auch noch gut in Form war. Dennoch haben wir die Franzosen geschlagen, und darüber freue ich mich sehr.“

Lucie Škrobáková mit Petr Svoboda  (Foto: ČTK)
Nach dem 3:2-Auftaktsieg über die L´equipe françaises trifft das tschechische Davis-Cup-Team nun im Viertelfinale auf Argentinien. Das Duell steigt im Juli erneut in Ostrau.

Die italienische Olympiastadt Turin wiederum war Schauplatz der diesjährigen Hallen-Europameisterschaften der Leichtathleten. Dort holten die tschechischen Athleten drei Medaillen – eine silberne und zwei bronzene. Silber gewann Hürdensprinterin Lucie Škrobáková, deren Medaille nach dem 60-Meter-Rennen genauso glänzte, wie die spontane Freude in ihren Augen:

„Ich wusste, ich bin gut in Form und auch körperlich fit. Deshalb habe ich auf einen guten Start gehofft. Auf der achten Bahn habe ich mich dann nur auf meinen eigenen Lauf konzentriert. Ich habe überhaupt nichts anderes wahrgenommen und weiß bis jetzt noch nicht, wie ich das geschafft habe.“

Roman Šebrle  (Foto: ČTK)
Im Gegensatz zu ihr wusste das Mehrkämpfer Roman Šebrle nur allzu genau. In Turin wurde er diesmal Dritter im Siebenkampf:

„Ich habe meinen Medaillensatz komplettiert. Jetzt habe ich Gold, Silber und auch Bronze gewonnen. Dass ich zum fünften Male in Folge Edelmetall geholt habe, spielt für mich keine so große Rolle. Ich sage vielmehr: Auch in diesem Jahr wieder eine Medaille.“

Die zweite Bronzemedaille geht auf das Konto von Hürdensprinter Petr Svoboda, der seine Platzierung sogar mit einem neuen Landesrekord über die 60-Meter-Strecke garnierte.

Martina Sáblíková  (Foto: ČTK)
Die Wintersportler haben indes nicht mehr allzu viel Zeit für Saisonerfolge. Skiakrobatin Nikola Sudová nutzte ihre Chance dazu. Bei der WM im japanischen Inawashiro gewann sie Bronze im Buckelpisten-Rennen:

„Ich bin sehr froh, dass es so gut geklappt hat, denn der Abfahrtshang hatte es in sich. Auch die Bedingungen waren kompliziert: Am Morgen hatte es gefroren, zum Finaldurchgang aber war der Schnee wieder aufgeweicht. Von daher bin ich sehr zufrieden.“

Gleiches erhofft sich nun auch Eisschnellläuferin Martina Sáblíková für die anstehende Einzel-WM in Vancouver. Am Wochenende machte sie schon mal einen weiteren Gesamtweltcup-Sieg über die Langstrecken perfekt.

Autor: Lothar Martin
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