Vor dem Daviscup-Finale: Tschechien ist gegen Spanien nur Außenseiter
Für die tschechischen Tennisfans ist es das Event des (noch jungen) Jahrtausends: Von Freitag bis Sonntag steigt in Barcelona das Daviscup-Finale. Das tschechische Team trifft auf die favorisierten Spanier. Bei Spielern, Trainern und Anhängern steigen Nervosität und Vorfreude.
Diese standen noch in der vergangenen Woche beim ATP-Mastersturnier in London auf dem Platz und haben dort nicht ihre beste Leistung gezeigt. Ein Vorteil für das tschechische Team? Kapitän Navrátil ist skeptisch:
„Dort spielen die acht weltbesten Tennisspieler, die Matches sind wirklich schwer, also würde ich die Ergebnisse von Nadal und Verdasco nicht überbewerten. Ich glaube auch nicht, dass sie müde sein werden. Aber sie haben weniger Zeit, sich vom harten Belag auf den Sandplatz in Barcelona umzustellen. Der Belag könnte eine Rolle spielen.“ Aber auch darauf wollen die Tschechen sich nicht verlassen, gelten die Spanier doch als ausgewiesene Sandplatz-Spezialisten. In der katalanischen Metropole werden sie zudem von 15.000 frenetischen Fans unterstützt. Sicher, räumt Navrátil ein, die Atmosphäre in Barcelona werde stürmisch sein. Aber seine Spieler seien Profis und hätten schon öfter in solchen Hexenkesseln gespielt. Navrátil freut sich jedenfalls auf eine tolle und würdige Kulisse.Mit der Außenseiterrolle kommen die Tschechen gut klar. Das schmälert allerdings nicht ihre Hoffnung auf einen Triumph. Zum letzten Mal gewannen sie den Daviscup 1980, damals noch mit dem legendären Ivan Lendl im Team der Tschechoslowakei. Falls die Tschechen den Erfolg wiederholen, hat der eigentlich als Gentleman bekannte Tomáš Berdych bereits angekündigt, man würde dann trinken, und zwar viel und lange.