Davis Cup: Tschechiens Tennisherren unterliegen den USA mit 1:4
Du hast eigentlich keine Chance, also nutze sie! Dieses Motto ist für kaum einen anderen Bereich zutreffender als für den Sport, und zwar immer dann, wenn krasse Außenseiter ihre Kräfte mit klaren Favoriten messen. Genau diese Konstellation erfüllte auch das Tennisduell zwischen Tschechien und den Vereinigten Staaten im diesjährigen Davis Cup, das am vergangenen Wochenende im mährischen Ostrava / Ostrau ausgetragen wurde.
Nach dem ersten Spieltag sah es auch noch hoffnungsvoll für die Gastgeber aus. Zwar hatte Ivo Minar wie erwartet das Auftaktmatch gegen Roddick verloren, doch Tomas Berdych setzte sich danach in ebenfalls vier Sätzen gegen James Blake durch. Nach der Partie sagte Berdych:
"Im ersten Satz war Blake noch nicht so richtig im Spiel. Ich konnte diesen auch ohne zu glänzen sicher nach Hause bringen. Aber mit dem Gewinn des zweiten Satzes hat Blake gezeigt, zu was er fähig ist. Daher bin ich froh, dass ich danach die beiden ausgeglichen Sätze drei und vier gewinnen konnte."Bei einem Zwischenstand von 1:1 im Davis Cup kommt dem Doppel am Samstag immer eine noch größere Bedeutung zu. Und dieses richtungweisende Match konnten die amerikanischen Zwillingsbrüder Bob uns Mike Bryan gegen Lukas Dlouhy und Pavel Vizner in drei Sätzen für sich entscheiden. Also war Tomas Berdych am Sonntag gegen Andy Roddick sofort unter Zugzwang. Doch der 21-Jährige konnte dem Druck nur im ersten Satz standhalten, den er mit 6:4 gewann. Dann aber spielte Roddick all seine Klasse aus und behielt in vier Sätzen mit 3:1 die Oberhand. Da er dies letztlich auf dem ungeliebten roten Sand schaffte, zog Berdych unter anderem auch dieses Fazit:
"Jetzt muss ich das Ganze etwas umwerten und sagen, dass es vermutlich besser gewesen wäre, wenn ich gegen Roddick auf einem schnelleren Belag gespielt hätte."
Das bedeutungslos gewordene fünfte Spiel verlor Lukas Dlouhy gegen Bob Bryan in zwei Sätzen, so dass David Tschechien dem Goliath USA am Ende mit 1:4 unterlag. Während die tschechischen Tennisherren also nach wie vor von den Erfolgen der Vergangenheit weit entfernt sind, geben die Damen derzeit Anlass zu neuen Hoffnungen. Nach ihrem tollen Auftritt bei den Australien Open hinterließ Lucie Safarova nämlich auch beim Turnier in Paris einen starken Eindruck. Dort unterlag sie erst im Finale der Russin Nadeschda Petrowa in drei Sätzen, kletterte in der Weltrangliste aber schon auf Rang 26.