1928: Die Jungs von Zborow
In diesem Jahr wird die junge Republik zehn Jahre alt, und es wird jener gedacht, die ihr Leben für sie ließen.
Das ehemalige Russische Reich erlebte zum Ende des Ersten Weltkriegs eine schwere Krise. Der schlecht vorbereiteten russischen Offensive schloss sich damals auch eine Brigade tschechoslowakischer Legionen an. In der denkwürdigen Schlacht bei Zborow, die in den ersten Julitagen des Jahres 1917 stattfand, standen knapp 2500 tschechoslowakische Soldaten einer Übermacht von 5500 Feinden gegenüber. Und sie kämpften tapfer. Noch vor der Schlacht, die wenig später in der Nähe des ukrainischen Dorfes Zborow entbrannte, wurden bei Artilleriegefechten zwei wichtige spätere tschechoslowakische Generäle verwundet – Jan Syrový (er verlor dabei ein Auge) und Otakar Husák.
Mit der Schlacht ist auch das Schicksal zweier tschechoslowakischer Präsidenten verbunden. Während T. G. Masaryk die Gefechte in Sankt Petersburg über Telegramme und Kriegsberichte verfolgte, stand Ludvík Svoboda als Legionär auf dem Feld.So viel zur Geschichte. Obwohl: Zu ihr gehört eigentlich auch bereits die Gedenkkomposition „Hoši od Zborova“, zu Deutsch etwa „Die Jungs von Zborow“, von Karel Hašler aus dem Jahr 1928. Das Interessante dabei ist, dass das Lied weder während der Okkupation durch Nazi-Deutschland, noch unter der Herrschaft der Kommunisten gespielt werden durfte. Die heldenhafte Geschichte der tschechoslowakischen Legionäre passte nicht zu den Ideologien jener Regime.
Ereignisse 1928
■ 11. Februar: In Sankt Moritz beginnen die zweiten Olympischen Winterspiele.
■ 25. Februar: Der weltweit erste Fanclub von Harley-Davidson-Motorrädern wird gegründet – der Harley-Davidson-Club Prag.
■ 26. Mai: Der Neubau der Brünner Messe wird eröffnet.
■ 12. August: Der berühmte Komponist Leoš Janáček stirbt.