Delegation wirbt in den USA für tschechische Lebensmittel
Eine Delegation mit Landwirtschaftsminister Marian Jurečka (Christdemokraten) an der Spitze sucht in diesen Tagen in den USA nach neuen Absatzmärkten für tschechische Lebensmittel. Derzeit importiert Tschechien mehr Agrarprodukte aus den USA als umgekehrt. Landwirtschaftsminister Marian Jurečka sieht jedoch Potential für einen Anstieg der Exporte tschechischer Firmen. Dazu beitragen könnte seiner Meinung nach auch das Transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP) zwischen den USA und der EU.
Das Programm der Delegation begann in Washington. Minister Jurečka traf dort unter anderem mit dem Leiter der EU-Delegation in den USA, David O’Sullivan, zusammen. Hauptthema ihres Gesprächs war das Transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP). „Wir wollen nicht, dass TTIP negative Folgen für tschechische Bauern hat. Ohne den Schutz der geographischen Herkunftsangaben ist das Abkommen nicht möglich“, sagte Jurečka nach dem Treffen. Das Freihandelsabkommen dominierte auch die Verhandlungen im föderalen Landwirtschaftsministerium und im Agrarausschuss des US-amerikanischen Senats.
Tschechische Firmen exportierten im vergangenen Jahr Agrarprodukte und Lebensmittel im Gesamtwert von 800 Millionen Kronen (30 Millionen Euro) in die USA. Das ist ein Fünftel mehr als noch 2013. Trotzdem überwiegt im bilateralen Agrarhandel der Import nach Tschechien vor dem Export in die USA. Nach einer Aussage des stellvertretenden Handelsministers der USA, Mathew Murray, könnten die Agrar- und Lebensmittelfirmen vom geplanten Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA am stärksten profitieren. Das Abkommen werde die Zolltarife senken, was einen großen Vorteil für kleinere Firmen in Tschechien wie auch in den USA mit sich bringen könne, sagte Murray. Zudem würden auch mit der geplanten Vereinigung von amerikanischen und europäischen Regulierungsrichtlinien die Kosten bedeutend abnehmen.Der tschechische Minister zeigte sich bezüglich des Freihandelsabkommens optimistisch: „Beide Seiten zeigen sich gewillt, die Verhandlungen zu einem finalen Abkommen zu führen, das beiderseits des Atlantiks von grundlegender Bedeutung ist. Außerdem würde das Abkommen ein geopolitisches Signal unter anderem an Russland aussenden.“