Deník N: Polizei verhört Babiš wegen geplanter Moskau-Reise des Innenministers

Der geschäftsführende Premier Andrej Babiš (Partei Ano) wurde von der Polizei vorgeladen, um die im Frühjahr geplante Moskau-Reise von Innenminister Jan Hamáček (Sozialdemokraten) zu erklären. Der Premier stellte der Polizei sämtliche SMS zur Verfügung, die er mit dem Innenminister zu diesem Thema austauschte. Darüber informierte die Tageszeitung Deník N am Samstag. Der Nachrichtenserver SeznamZprávy berichtete im Mai dieses Jahres darüber, dass Hamáček während eines internen Treffens über das Vorhaben sprach, den „internationalen Skandal“ um die Explosionen in Vrbětice gegen Lieferungen von Impfstoff Sputnik V auszutauschen. Hamáček weist die Behauptung zurück und klagte den Server an.

Deník N zufolge sagte Babiš, dass der Innenminister ein Flugzeug bestellte und nach Moskau reisen wollte. Seinen Plan stellte Hamáček laut dem Server SeznamZprávy am 15. April während eines Treffens in seinem Büro vor. Die Polizei sprach inzwischen mit allen Teilnehmern des Treffens, unter denen auch Außenminister Jakub Kulhánek (Sozialdemokraten), der Botschafter in Moskau Vítězslav Pivoňka und der Chef des Nachrichtendienstes, Marek Šimandl, waren.

Bei den Explosionen im Munitionslager in Vrbětice kamen 2014 zwei Menschen ums Leben. Im April dieses Jahres informierte der Premier darüber, dass tschechische Ermittler Mitarbeiter des russischen Militärnachrichtendienstes verdächtigen, die Explosionen verursacht zu haben.