Deutschland kritisiert Zemans Äußerungen

Die deutsche Bundesregierung und der Bundestag haben Äußerungen des tschechischen Ministerpräsidenten Milos Zeman zu den Sudetendeutschen kritisiert. In einer Debatte distanzierten sich alle Fraktionen am Mittwoch von dessen Aussagen. Zeman hatte im Zusammenhang mit dem Streit mit Österreich über das Atomkraftwerk Temelin die Sudetendeutschen als"fünfte Kolonne Hitlers" bezeichnet. Nach Ansicht des deutschen Außenministers Joschka Fischer ist eine Kollektivschuld in den Augen der Bundesregierung inakzeptabel.

Der tschechische Außenminister Jan Kavan betonte in einem Interview mit dem tschechischen Blatt Pravo am Mittwoch, dass Tschechien Interesse an "bestmöglichen Beziehungen" zu Deutschland hat. "Die Aussöhnungserklärung drückt aufs Genaueste den Standpunkt beider Länder zur Vergangenheit aus", sagte Kavan.