Die Hochschulen in Brünn planen ein europäisches Bildungszentrum

Im südmährischen Brno - Brünn soll in den nächsten Jahren ein neues europäisches Bildungszentrum entstehen. Darauf haben sich Vertreter der Brünner Hochschulen und die Stadtverwaltung geeinigt. Das Projekt soll eine Ausbildung gewährleisten, die auf die Angelegenheiten der Europäischen Union ausgerichtet ist. Mehr dazu von Daniela Králová.

Inspiriert vom UNO-Bildungszentrum in Wien möchten einige Hochschulvertreter in Brünn ein neues Euro-Zentrum aufbauen. Die Brünner Hochschulen, die sich an diesem Projekt beteiligen möchten, sollen dort hauptsächlich Veranstaltungen in den Fächern Recht, Wirtschaft, Sozialwissenschaften, Ingenieurwissenschaften oder Militärwesen anbieten. Welchen Zweck diese Idee verfolgt, fragte ich den Rektor der Masaryk-Universität in Brünn Jiri Zlatuska:

"Im Rahmen der Entwicklung, die die Masaryk-Universität mit der Stadt Brünn plant, entstand die Idee, dass man hier ein Zentrum aufbauen könnte, das sich auf unseren Beitritt zur Europäischen Union ausrichten würde. Das könnte einerseits die Qualifikation unserer Mitarbeiter im Hinblick auf die Problematik der EU erhöhen, andererseits könnte es ausländische Experten aus Brüssel anlocken, die das Know-how der hiesigen Mitarbeiter verbessern."

Man möchte lieber Fortbildungskurse als einen Diplom- oder Magisterstudiengang anbieten, denn eine lebenslange Bildung sei auf dem heutigen europäischen Arbeitsmarkt unerlässlich.

Auch ausländische Studierende und Gasthörer werden im Brünner Bildungszentrum willkommen sein. Interessant wird es nach Zlatuška vor allem auch für Studenten aus den Ländern sein, die sich in einer ähnlichen Situation befinden wie die Tschechische Republik, die sich also derzeit auch auf den EU-Beitritt vorbereiten. Die tschechische Sprache soll bei dem Studium nur eine zweitrangige Rolle spielen, denn die Veranstaltungen werden in den europäischen Hauptsprachen wie Englisch, Deutsch oder Französisch abgehalten.

Ein bisher ungelöstes Problem ist die Finanzierung des ganzen Projektes. Da das gegenwärtige Hochschulgesetz die Erhebung von Studiengebühren nicht erlaubt, wäre bei der derzeitigen Legislative eine staatliche Subvention notwendig. Die Regierung sowie Brüssel scheinen nach Zlatuška derzeit das Projekt willkommen zu heißen, auf eine endgültige Entscheidung die Finanzierung betreffend wird man aber noch einige Zeit warten müssen.

Autor: Daniela Kralova
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