Dr. Salm von der Caritas international: Wir lernten viel von unseren tschechischen Kollegen

charita_drazdany_konference1.jpg

Im Sommer 2002 wurden einige Länder Europas von einer verheerenden Hochwasserkatastrophe heimgesucht, die Schäden in Höhe von einigen Milliarden Euro verursachte. In wie weit es den Mitarbeitern der Caritas gelang, den Hochwasseropfern Hilfe zu gewähren und diese beim Wiederaufbau auch weiterhin zu fördern, dies war eine der Fragen, die sich Caritas-Mitarbeiter aus Deutschland, Österreich und Tschechien während einer zweitägigen Konferenz in Dresden stellten. Die Konferenz wurde unter dem Motto "Katastrophe als Chance" am Montag in der Geschäftsstelle des Caritasverbandes für das Bistum Dresden-Meißen eröffnet. Martina Schneibergova war dabei und bat den Leiter der Caritas international, Dr. Martin Salm, ans Mikrofon:

"Der deutsche Caritasverband hat ein Hilfswerk - Caritas international - und das leistet vor allem Katastrophenhilfe im Ausland und das schon über Jahrzehnte. Wir haben dort sehr viele Erfahrungen gesammelt, die wir jetzt hier in Deutschland einbringen konnten. Der deutsche Caritasverband war im Inland nicht vorbereitet auf eine solche Katastrophe, und von daher war es sehr wertvoll diese internationalen Erfahrungen zu haben. Ganz konkret hat uns das Beispiel der tschechischen Kollegen sehr geholfen, mit denen wir bei der Flutkatastrophe in Tschechien im Jahre 1997 sehr eng zusammengearbeitet haben und wir haben von ihren Erfahrungen viel gelernt und Elemente, die wir dort kennen gelernt haben, dann hier auch in der deutschen Caritas eingesetzt."

Worum handelte es sich konkret - waren es die technischen Angelegenheiten oder die Notwendigkeit, mit den Menschen vor Ort zu arbeiten und nicht nur Spenden zu sammeln?

Konferenz in Dresden
"Das Wichtigste war, wie wir gesehen haben, wie wichtig es ist, sehr früh zu den Menschen hinzugehen, weil die Menschen durch eine solche Katastrophe traumatisiert sind und sie brauchen jemand, mit dem sie sprechen können, mit dem sie die Probleme diskutieren können und mit dem sie überlegen können, wie sie aus der Katastrophe wieder herauskommen. Begleitet wurde das durch technische Hilfen - ganz konkret Trocknungsgeräte für die nassen Räume, aber dann auch andere technische Hilfen, um die Menschen dabei zu begleiten - möglichst schnell wieder ihre Häuser trocken zu kriegen, zu reparieren und wieder in die Häuser einziehen zu können."

Haben Sie bei dieser Flutkatastrophe auch mit Ihren tschechischen Kollegen zusammengearbeitet, bzw. sie gefördert?

Dr. Martin Salm
"Ja, das haben wir gemacht. Wir haben auch einigen an Spenden bekommen für Osteuropa und speziell auch für Tschechien und wir haben sehr eng mit der tschechischen Caritas zusammengearbeitet. Die tschechische Caritas ist eine sehr kompetente Organisation mit gutem Personal und viel Erfahrung in der Katastrophenhilfe, was für uns sehr wertvoll war und das auch die Basis für die gute Zusammenarbeit jetzt in der Fluthilfe war."

Soweit der Leiter der Caritas international, Martin Salm. Mehr über die internationale Caritas-Konferenz bringen wir in der nächsten Ausgabe der Begegnungen am Donnerstag, dem 6. November.