Zwei Reporterinnen für Caritasprojekt im Irak unterwegs

Foto: ČTK

Aus dem vom Krieg gezeichneten Syrien sind bisher über drei Millionen Menschen geflüchtet. Die Mehrheit davon campiert jetzt in Flüchtlingslagern in den Nachbarländern. Zwei tschechische Reporterinnen reisen am Donnerstag in den Irak und nach Syrien, um die hiesige Öffentlichkeit über aktuelle Situation in den Krisenländern zu informieren. Ihre Reise ist Bestandteil eines Projekts der tschechischen katholischen Caritas.

Jarmila Štuková und Lenka Klicperová  (Foto: ČTK)
Sie sind zwei erfahrene Reporterinnen: Lenka Klicperová und Jarmila Štuková. Klicperová war bereits in vielen Ländern Afrikas und im Irak unterwegs, Štuková gastierte als Fotoreporterin zuletzt fünfmal im Irak. Nun haben sie vor, drei Wochen lang im Irak zu verbringen, und sollte es irgendwie möglich sein, dann wollen sie auch in Syrien Station machen. Sie reisen nicht zum ersten Mal in diese Region und kennen sich dort verhältnismäßig gut aus, sagt Lenka Klicperová:

„Wir reisen dorthin, um der Öffentlichkeit über den Tschechischen Rundfunk und andere Medien zu berichten, wie sich der Krieg auf das Leben der Menschen im Irak und in Syrien auswirkt. Konkret interessieren uns bestimmte Menschen und deren Geschichten, vor allem aber, wie die IS-Milizen ihr Schicksal beeinflusst haben. Wichtig ist zu erfahren, wie viele Flüchtlinge dort momentan leben und womit sie sich auseinandersetzen müssen. Die Geschichten, die uns diese Menschen bereits erzählten, waren oft sehr bewegend. Aber auch damit müssen wir leben, denn wir reisen nicht dorthin, um zu weinen, sondern um journalistische Arbeit zu leisten.“

Konflikt in Syrien  (Foto: ČTK)
Der Konflikt in Syrien habe die größte humanitäre Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg hervorgerufen, sagt Klicperová. Über drei Millionen Menschen verließen Syrien und leben jetzt zumeist in den Nachbarländern. Zudem waren etwa zwölf Millionen Bewohner Syriens gezwungen, wegen der Kriegsereignisse innerhalb des Landes umzuziehen. Etwa fünf Millionen von ihnen leben jetzt auf Gebieten, wo sich schwere Kämpfe abspielen und wo die Situation sehr kritisch ist. Dort ist keine Hilfsorganisation mehr tätig. Zwei Millionen Flüchtlinge gibt es zudem im Irak. Ein Teil davon stammt aus Syrien, einen zweiten Teil bilden die Bewohner des Iraks, die vorher auf Gebieten lebten, die von den IS-Milizen besetzt wurden. Die Reporterinnen werden ihre Berichte und Fotos dem Tschechischen Rundfunk zuschicken. Sie werden auf einer Webseite des Caritas-Projektes mit dem Titel „Archa der Hilfe“ veröffentlicht, das die beiden Journalistinnen unterstützen.

Webseite des Caritas-Projektes „Archa der Hilfe“
„Die Caritas hilft in Erbil und seiner Umgebung schon länger. Sie unterstützt dort ein Krankenhaus. Diese Hilfe ist sehr notwendig. Zudem kümmert sie sich um eine bestimmte Zahl von Menschen in den Flüchtlingslagern in der Region. Inzwischen wurde eine Spendensammlung in Tschechien gestartet. Wir möchten mit unseren Berichten und Fotos die Arbeit der Caritas in den Medien bekannter machen. Der Öffentlichkeit möchten wir auf diese Weise erklären, warum die Hilfe vor Ort notwendig ist. Zudem können Interessenten erfahren, wie sie mit ihren Spenden zur Finanzierung des Caritas-Projektes beitragen können.“

Nach ihrer Rückkehr wollen die beiden Reporterinnen eine Wanderausstellung mit den Fotos aus dem Irak und aus Syrien zusammenstellen. Diese soll ebenfalls ein Beitrag für das Caritas-Projekt „Archa der Hilfe“ werden.