Dresdner Osteuropa Institut e.V.

Dresden

Die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern aus Mittel- und Osteuropa ist ein fester Bestandteil der modernen Forschung. Slawisten, Osteuroparechtler, Ökonomen und Mediziner aus Mittel- und Osteuropa brauchen zum Austausch ihrer Ergebnisse eine gemeinsame Plattform, auf der sie ohne Sprachbarrieren interagieren können. Eine solches Forum bietet das Osteuropa Institut in Dresden. Mehr zu diesem Thema von Katrin Müller.

Dresden
Es handelt sich dabei um ein Wissenschaftsinstitut mit interdisziplinärer Ausrichtung. Das Dresdner Osteuropa Institut ist ein privat gegründeter Verein, der sich unter anderem zum Ziel gesetzt hat, die Landeshauptstadt Sachsens zum Osteuropastandort auszubauen. Gegründet wurde es Anfang dieses Jahres von Nachwuchswissenschaftlern, dem Wissenschaftlichen Mittelbau und Unternehmern. Die TU Dresden ist ebenfalls unterstützendes Mitglied des Osteuropa Instituts. Peter Neumann ist der Direktor des Instituts. Er erklärt, warum gerade Dresden als Osteuropastandort geeignet ist.

"Hintergrund ist, dass Dresden als einer der bedeutendsten Wissenschaftsstandorte in Deutschland nur bedingt als Osteuropastandort wahrgenommen wurde, obwohl die geografische Lage das nahe legt. Die hiesige Kompetenz im Bereich der Mittel- und Osteuropaforschung ist enorm. Das wird aber nicht wahrgenommen, da es ein Osteuropa Institut in Dresden bislang nicht gab. Und das war eine der tragenden Motivationen, dass wir das in Dresden gemacht haben, wobei ich hinzufügen muss, dass wir seit zwei Jahren eine Zweigstelle der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde haben. Die Arbeit der Gesellschaft war, was das Osteuropa Institut angeht, sehr hilfreich, denn wir haben fast 14-tägig wunderbare Veranstaltungen auch hier in Dresden machen können, die auch erkennen lassen konnten, das hier in Dresden ein unglaubliches Umfeld für die Mittel- und Osteuropaforschung vorhanden ist."

Die Koordination der Forschungsergebnisse ist Teil der Arbeit des Instituts. Doch vorher bedarf es des Aufbaus einer grundlegenden Struktur. Ich wollte wissen, wie das Osteuropa Institut arbeitet.

"Es ist zunächst naheliegend, dass, wenn man sich gründet, die Institution aufbauen muss und die Infrastruktur herstellen muss. Diese Dinge müssen natürlich gemacht werden, aber unabhängig davon bedienen wir die Wirtschaft mit Dolmetschern, die sich bei uns melden können. Diese werden dann in eine Kartei aufgenommen und die Wirtschaft kann sich dann dort bedienen. Und umgekehrt können Dolmetscher aus der Region, die Spezialisten im Bereich der mittel- und osteuropäischen Sprachen sind, sich bei uns melden und bekommen daraufhin möglicherweise ein Unternehmen vermittelt. Darüber hinaus sind wissenschaftliche Projekte vorgesehen. Der Umstand, dass die TU Dresden mit ihrem Mitteleuropazentrum Mitglied ist, hilft uns da. Aber auch andere Partner wie die Landeszentrale für politische Bildung in Sachsen sind da hilfreich. Und natürlich werden ganz normale Projektanträge wie bei jeder wissenschaftlichen Einrichtung gestellt - zum Beispiel an das Bundesministerium für Wissenschaft."

Die Zusammenarbeit mit der Tschechischen Republik läuft jedoch noch nicht auf vollen Touren. Zwar bestehen bereits Verbindungen nach Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) und nach Prag, dennoch befindet sich das Dresdner Osteuropa Institut auf der Suche nach einem weiteren tschechischen Kuratoriumsmitglied, um in Zukunft enger in Wissenschaftsprojekten zusammen arbeiten zu können.

Desweiteren ist eine Schriftenreihe - herausgegeben vom Dresdner Osteuropa Instituts e.V. - sowie ein nach Möglichkeit jährlich erscheinendes Tagungsband, in denen alle Ergebnisse zusammengefasst nachlesbar sind, vorgesehen.

Weitere Informationen und Kontaktadressen zu diesem Thema finden Sie auf der Webseite www.doi-online.de.