EU-Gipfel wird keine weiteren Ausweisungen russischer Diplomaten verhandeln
Auf dem Programm des EU-Gipfels am Montag stehen keine Diskussionen über weitere Ausweisungen russischer Diplomaten, wie sie Tschechien von den anderen Mitgliedstaaten als Reaktion auf den Fall Vrbětice fordert. Das erfuhr die Presseagentur ČTK aus Diplomatenkreisen. Laut dieser Quelle wird EU-intern nicht weiter über ähnlich sichtbare Maßnahmen zur Unterstützung Tschechiens verhandelt. Ein Grund dafür sei, dass Tschechien seine Forderung nicht rechtzeitig hervorgebracht habe. Der Brüsseler Webseite „Politico“ zufolge hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel den tschechischen Premier Andrej Babiš unlängst dafür kritisiert, dass er die Ausweisung von Mitarbeitern der russischen Botschaft in Prag nicht im Vorfeld mit den EU-Partnern koordiniert hat.
Tschechien hat im April 18 russische Diplomaten des Landes verwiesen, nachdem Erkenntnisse veröffentlicht wurden, nach denen an den Explosionen in einem Munitionslager in Vrbětice 2014 der russische Militärgeheimdienst GRU verwickelt war. Erst danach forderte die Regierung die EU-Länder auf, es ihr aus Solidarität gleichzutun.