Solidarität mit Tschechien: Premier Babiš ersucht EU-Länder um Ausweisung russischer Diplomaten

Premier Andrej Babiš (Partei Ano) hat die EU-Länder aufgefordert,  aus Solidarität mit Tschechien wegen Fall Vrbětice die Ausweisung mindestens je eines russischen Diplomaten zu überlegen. Das sagte der Premier am Samstag in Porto gegenüber Medien. Über den Fall diskutierte er seinen Worten zufolge mit den führenden EU-Politikern am Freitagabend. Laut Babiš wurde über das Thema lange gesprochen. Da es ein inoffizieller EU-Gipfel ist, wurden keine schriftlichen Beschlüsse gefasst. Mit einer größeren Diskussion über die Beziehungen mit Russland wird beim Gipfel des Europäischen Rats Ende Mai gerechnet.

Der diplomatische Streit zwischen Tschechien und Russland brach vor etwa zwei Wochen aus. Zuvor informierten tschechische Geheimdienste darüber, dass hinter zwei Explosionen im Munitionslager im mährischen Vrbětice 2014 mutmaßlich Agenten des russischen Militärgeheimdienstes GRU standen. Bei den Explosionen kamen zwei Tschechen ums Leben. Tschechien wies nachfolgend 18 Mitarbeiter der russischen Botschaft in Prag aus. Russland reagierte mit einer Ausweisung von 20 Mitarbeitern der tschechischen Botschaft in Moskau.