EU-weite Plattform für Demografie: Auch Tschechien vertreten

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Demografen untersuchen Wandel in der Bevölkerungsentwicklung. Die jüngsten Phänomene, wie Alterung und Migration, machen die Demografie für die Politik wieder interessant. Diese Trends reichen über Landesgrenzen hinweg. Daher schließen sich jetzt führende demografische Institute der EU-Länder zusammen. Tschechien ist durch das Demografische Institut der Prager Karlsuniversität vertreten.

Jitka Rychtaříková  (Foto: Autorin)
Eine gemeinsame Info-Plattform - die wollen Demografen aus 18 europäischen Ländern gründen. Das Ziel: Die Öffentlichkeit mit Daten aus erster Hand versorgen. Das soll mit einer gemeinsamen Website, Newsletter und Konferenzen geschehen. Jitka Rychtaříková, die Leiterin des Demografischen Instituts der Karlsuniversität, begrüßt die Zusammenarbeit:

„Ich halte diese Kooperation für sehr nützlich. Sie beruht auf dem Prinzip, dass die Forscher der einzelnen Länder die Problematik in ihrem Staat am besten kennen und dieses Wissen daher den andern vermitteln sollten.“

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Die Info-Plattform der demografischen Institute ist nicht nur für Fachleute bestimmt. Sie will eine breite Öffentlichkeit erreichen, aber auch Politikern Entscheidungsgrundlagen liefern. Federführend beim europaweiten Zusammenschluss ist das Max-Planck-Institut für Demografie in Rostock. Es ist eines der jüngeren Max-Planck-Institute, erst in den neunziger Jahren wurde es gegründet.

„Wir haben eine Reihe von Arbeitsbereichen. Die beschäftigen sich zum Beispiel mit der Wechselwirkung zwischen Politik und Demografie. Also, was können Politiker tun, um demografischen Wandel zu gestalten. Aber auch umgekehrt: Inwieweit wirkt der demografische Wandel auf die Politik zurück. Zum Beispiel indem die Wählerschaft altert, ändert sich einiges.“

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Zum Rostocker Max-Planck-Institut gehört auch eine europäische Doktorandenschule für Demografen. Dort muss der deutsch-tschechische Austausch nicht erst aufgebaut werden, dort gibt es ihn schon:

„Studenten aus der Tschechischen Republik können sich an unserer Doktorandenschule bewerben. Und bei uns studieren in der Tat auch immer tschechische Doktoranden.“

In Zukunft will die Plattform weiter wachsen, ihr Ziel ist es, ganz Europa abzudecken.