Eurovision Song Contest: Ben Cristovao will für Tschechien punkten
Vor dem Eurovision Song Contest 2021, der vom 18. bis 22. Mai in Rotterdam stattfindet, lassen wir alle bisherigen Auftritte von tschechischen Interpreten beim ESC kurz Revue passieren.
Im vergangenen Jahr gewann Ben Cristovao den nationalen Ausscheid zum Eurovision Song Contest (ESC) mit dem Lied Kemama. Wegen der Corona-Pandemie aber fiel der Wettbewerb ins Wasser. Nun unternimmt Cristovao einen zweiten Anlauf. Diesmal wird er in Rotterdam mit dem Song Omaga antreten. Die Tanznummer ist eine Abwandlung des Kürzels OMG, also Oh My God (Oh mein Gott). Der Text wiederum, so der Sänger, sei ein Ausdruck seiner Gefühle in der zweiten Welle der Pandemie, als er ständig zu Hause sein musste, keine Leute treffen durfte und natürlich auch keine Konzerte geben konnte. Es sei die authentische Beschreibung des Lebens in dieser Zeit, sagt Cristovao.
Ben Cristovao wurde hierzulande 2009 einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Damals nahm er am Wettbewerb Česko Slovensko SuperStar (Tschechisch-Slowakischer Superstar) teil. Doch wie will er beim ESC überzeugen? Er wolle auf der Bühne eine Tanzshow hinlegen, an deren Ende er vor Freude lachen werde über das, was er gerade vorgeführt habe, sagte Cristovao jüngst in einem Interview. Er glaube, wenn er seine Show so umsetzen werde, wie er sie im Kopf habe, werde es ein gelungener Auftritt, so der Künstler.
Die Tschechen beim Eurovision Song Contest
Der erste Tscheche beim ESC war Karel Gott. Sein Auftritt lag im April 1968, also vier Monate vor dem Einmarsch der Armeen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei. In London startete Gott allerdings für Österreich mit dem Lied „Tausend Fenster“. Gott verpasste das Finale – er landete auf dem 13. Platz unter 17 Teilnehmern.
Der erste ESC-Teilnehmer aus der selbständigen Tschechischen Republik war 2007 die Rockband Kabát aus dem nordböhmischen Teplice / Teplitz. Sie trat mit dem Song „Malá dáma“ (Kleine Lady) auf, für den sie zuvor von den tschechischen Fernsehzuschauern über 28.000 Stimmen erhalten hatte. Von den ausländischen Zuschauern aber bekam der Titel nur einen einzigen Punkt und belegte damit den letzten Platz.
Im Jahr 2016 sah es schon etwas besser aus. Sängerin Gabriela Gunčíková überstand den Halbfinalausscheid und zog mit dem Titel „I Stand“ als erste Tschechin in die Finalrunde ein. Für ihren Auftritt erhielt sie von den Juroren 41 Punkte, von den Zuschauern allerdings nicht einen einzigen Punkt. Im Gesamtklassement belegte sie Platz 25.
Den bisher größten Erfolg für Tschechien erzielte Mikolas Josef im Jahr 2018. Mit seinem Song „Lie to Me“ belegte er im Finale den sechsten Platz.
Ein Jahr später konnte die Band Lake Malawi die Finalteilnahme wiederholen. Mit der Komposition „Friend of a Friend“ wurde sie Elfte. Wie Ben Cristovao abschneiden wird, sehen wir in der nächsten Woche.