Exhumierung von deutschen Kriegsgräbern

Bereits seit zehn Jahren werden in der Tschechischen Republik die Gräber deutscher Wehrmachtssoldaten untersucht und ausgegraben. Derzeit finden Exhumierungsarbeiten im ostböhmischen Nachod und im nordmährischen Opava/Troppau statt. Näheres erfahren Sie von Dagmar Keberlova.

Überreste von ca. 70 deutschen Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg gefallen sind, wurden in Nachod ausgegraben. Die Arbeiten führt im Auftrag des Volkbunds deutscher Kriegsgräberfürsorge die tschechische Firma Pargent aus. Der Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge kümmert sich um Gräber in Deutschland sowie im Ausland. Die Arbeiten in der Tschechischen Republik unterliegen strengen Vorschriften, teilte Radio Prag der Entsandte des Volksbundes hier in der Tschechischen Republik Fred Hipp mit, und alle Ausgrabungsarbeiten sind mit verschiedenen Bewilligungen verbunden. Die Suche nach den Gräbern wird auf Anregungen der Familien der gefallenen Soldaten unternommen, doch die gefundenen Überreste bleiben meistens im Lande, da die Überführung zu kostenaufwendig wäre. Die Familien ziehen es vor, dass die Überreste der Soldaten in einem gemeinsamen Grab begraben werden, da sich der Volksbund um die Grabstätte kümmert auch dann, wenn die Familienangehörigen dies nicht mehr können. So wird es auch in Nachod der Fall sein. Die sterblichen Überreste der deutschen Soldaten, die im Lazarett von Nachod starben und im Park des dortigen Schlosses begraben wurden, werden in spezielle Truhen gelegt, aus Nachod planmäßig nach Brno/Brünn überführt und dort auf dem Zentralfriedhof begraben, so Fred Hipp. Herr Hipp äußerte die Hoffnung, dass dieses Grab auf dem Zentralfriedhof in Brno häufig besucht werde, vor allem von jungen Leuten, denen die Namen als Denkanstoß dienen sollen.

Laut offiziellen Schätzungen sind auf dem Gebiet der ehemaligen Tschechoslowakei an 5200 Orten ca. 178.000 deutsche Soldaten begraben. 114.000 ihrer Namen sind bekannt.