Experten kritisieren Aufhebung des Superbruttolohns

Laut Fachleuten sind die Aufhebung des Superbruttolohns und die Abstufung der Einkommenssteuer, die die Koalitionsspitzen am Freitag beschlossen haben, kein durchdachter Schritt. Dieser bedrohe die Entwicklung und Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen, einigten sich Wirtschaftsexperten in einem Diskussionsprogramm des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehens am Sonntag.

Der Gouverneur der Tschechischen Nationalbank Jiří Rusnok forderte im Kontext des geltenden Steuersystems dazu auf, die Einkommenssteuer eher zu erhöhen. Hingegen sollte man die Versicherungsabgaben senken, so Rusnok.

Dem Entwurf der Regierungsparteien (Ano und Sozialdemokraten) zufolge sollen Einkommen künftig einen niedrigeren Satz von 15 Prozent zahlen. Für Menschen mit Einkommen über 139.000 Kronen (etwa 5300 Euro) monatlich soll der Steuersatz in Höhe von 23 Prozent gelten. Die tschechische Regierung will zum kommenden Jahr auch den sogenannten Superbruttolohn (Bruttolohn + Abgaben an Sozial-, Kranken- und Gesundheitsversicherung) abschaffen.