Alternativprognose der Zentralbank: Tschechische Wirtschaft schrumpft auch 2021
Das tschechische Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird im kommenden Jahr um 2,7 Prozent sinken. Das geht aus dem Inflationsbericht hervor, den die Tschechische Nationalbank am Freitag veröffentlichte.
Die Prognose bezieht sich indes auf ein alternatives Szenario zur Entwicklung der tschechischen Wirtschaft. Dabei wird von einem schlechteren Verlauf der zweiten Corona-Welle und folglich länger dauernden Einschränkungen ausgegangen. Anhand dieses Szenarios werde das BIP in diesem Jahr um 7,9 Prozent schrumpfen, hieß es. Auf der anderen Seite soll es 2022 dann um bis zu 6,4 Prozent wachsen.
Ein weiteres alternatives Szenario geht von zusätzlichen Eingriffen in der Planung und Umsetzung des tschechischen Staatshaushalts aus. Dabei wird beispielsweise mit der Aufhebung des sogenannten Superbruttolohns, der Einführung der Steuersätze von 15 und 23 Prozent und fortgesetzten Unterstützungszahlungen für Unternehmer gerechnet. Auf der Basis dieser Kennziffern könnte das Bruttoinlandsprodukt im kommenden Jahr um 2,4 Prozent steigen und im Jahr 2022 um vier Prozent, glaubt die Nationalbank. Für dieses Jahr prognostiziert sie einen in etwa gleichen Einbruch der tschechischen Wirtschaft wie in ihrem Standardszenario, und zwar um 7,2 Prozent.
Ihr sogenanntes Basisszenario hat die Tschechische Nationalbank in der vergangenen Woche vorgestellt. Demnach soll die Wirtschaftskraft des Landes in diesem Jahr um 7,2 Prozent schrumpfen, im kommenden Jahr aber um 1,7 Prozent und im Jahr darauf um 4,2 Prozent zunehmen. Das Bruttoinlandsprozent werde jedoch selbst Ende 2022 noch nicht wieder auf dem Niveau liegen wie vor der Krise, behaupten die Finanzexperten.