Festival der Dokumentarfilme zur Menschenrechtsthematik "Eine Welt"

Über 120 Dokumentarfilme zur Menschenrechtsthematik warten auf die Besucher des vierten Festivals "Eine Welt - One World", das von der beim Tschechischen Fernsehen ansässigen Gesellschaft "Mensch in Not" veranstaltet wird. Die Gesellschaft erklärte sich als Ziel, den Film als ein mächtiges Medium zu nutzen, um die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf die Problematik der Menschenrechte zu richten und in ihnen ein entsprechendes Verantwortlichkeitsgefühl zu wecken. Nach den Worten des Festivaldirektors Igor Blazevic sei ein gutes Filmdokument heute kaum noch im Kino zu sehen und auch der Raum dafür im Fernsehen werde immer geringer. Gerade aus diesem Grunde wird das Festival organisiert, das die Spitzendokumentationen aus der ganzen Welt auf einer großen Leinwand anbietet.

Es wird an diesem Mittwoch in Prag eröffnet. Nach einer Veranstaltungswoche in der Hauptstadt werden sich jedoch auch die Zuschauer in 15 weiteren Regionen Tschechiens mit den Filmen bekannt machen können. Aber auch über die Landesgrenzen hinaus wird das der Fall sein, wie wir von Sona Dederova vom Tschechisch-Deutschen Zukunftsfonds erfahren haben.

"Wir haben in diesem Jahr vor allem die deutsch-tschechische Zusammenarbeit im Rahmen des Festivals unterstützt. D.h., dass die deutschen Dokumentarfilme hier präsentiert werden. Es handelt sich um ungefähr sechs Filme. Und was vielleicht noch wichtiger ist, manche der Festivalfilme werden auch in Berlin präsentiert."

Und was erwartet die Zuschauer in Tschechien und Ende April auch in Berlin? Während ihrer vierjährigen Existenz entwickelte sich diese Filmveranstaltung zu einem der größten Festivals zur Menschenrechtsthematik in Europa. Die fast 130 gezeigten Filme wurden diesmal aus mehr als 700 Streifen ausgewählt, die aus der ganzen Welt eingesandt wurden. Als Themen kommen darin vor allem Bürgerkriege, Terrorismus, religiöser und ideologischer Fanatismus, Einwirkungen der Globalwirtschaft, das Leben in der Isolation und am Rande der Gesellschaft, Frauenhandel, familiäre Gewalt und die verlorene Kindheit vor.

Neben dem Wettbewerb, einer Kurzfilmkategorie, thematisch orientierten Kategorien sowie der traditionellen Kategorie Ecce Homo gibt es in diesem Jahr als Neuigkeit Retrospektiven sowie eine Kategorie der kurzen Werbespots zur Menschenrechtsthematik, die zum ersten Mal auch im Internet erscheinen.

Im Rahmen des Festivals "Eine Welt" wird auch der Preis Homo Homini der Gesellschaft "Mensch in Not" verliehen. Der Preis für das Jahr 2001 geht an Zackie Achmat aus Südafrika. Er lehnte es zehn Jahre nach seiner AIDS-Erkrankung ab, teuere Medikamente zu nehmen, und zwar bis zu der Zeit, wenn sie für alle zugänglich sind. Über Zackie und dessen Kampagne für erschwingliche Medikamente für vom HIV-Virus angesteckte Bewohner der dritten Welt erzählt der Film "Es ist mein Leben".