Finanzministerium erstattet Anzeige gegen sechs ehemalige MUS-Manager
Das tschechische Finanzministerium hat gegen sechs ehemalige Manager der Braunkohlefördergesellschaft MUS Strafanzeige erstattet. Die Anzeige wurde an die Obere Staatsanwaltschaft im mährischen Olomouc / Olmütz übergeben. Teil der Anzeige ist die Forderung nach Schadensersatz, wie ein Ministeriumssprecher mitteilte. Tschechien soll wegen Machenschaften bei der Privatisierung der MUS in den 90er Jahren umgerechnet knapp eine halbe Milliarde Euro verloren haben. Ein Teil Geldes landete auf ausländischen Konten. 2008 hatte die tschechische Polizei bereits ermittelt, legte den Fall aber letztlich zu den Akten.
Hintergrund der jetzigen Anzeige ist ein Strafprozess gegen die sechs ehemaligen Unternehmensmanager in der Schweiz. Tschechien hatte sich nicht mehr rechtzeitig als geschädigte Partei diesem Prozess anschließen können. Dies soll laut der Presseagentur ČTK aber in einem weiteren Verfahren möglich sein. Zudem habe der Staat eine Zivilklage vorbereitet.