Frühere tschechische Dissidentin Petruška Šustrová gestorben

Die frühere tschechische Dissidentin und Charta-77-Sprecherin Petruška Šustrová ist in der Nacht auf Samstag gestorben. Sie wurde 75 Jahre alt. Šustrová war als Journalistin und Übersetzerin tätig. Bereits während ihres Studiums der Geschichte und der tschechischen Philologie an der Prager Karlsuniversität in den 1960er Jahren geriet sie in Konflikt mit dem kommunistischen Regime und verbrachte aus politischen Gründen zwei Jahre im Gefängnis.

Später unterschrieb Petruška Šustrová die Menschenrechtspetition Charta 77 und wurde eine der Sprecherinnen der gleichnamigen Bürgerrechtsbewegung in der Tschechoslowakei. Dafür wurde sie vom Regime verfolgt und erhielt 1982 ein Berufsverbot. Nach der politischen Wende von 1989 arbeitete Šustrová unter anderem bei der Wochenzeitung „Respekt“, von 1990 bis 1992 war sie stellvertretende Innenministerin.

Autor: Till Janzer