Fußball: Slavia feiert - erstmals in Champions League / Sparta nur Uefa-Pokal
Jahrelang wurden die Spieler und die Fans des Fußballvereins Slavia Prag mitleidig belächelt. Immer war ihnen Erzrivale Sparta Prag einen Schritt voraus. Doch am Mittwochabend kam alles anders.
Zuvor hatte Slavia in den vergangenen Jahren bereits fünf Mal versucht, in die Meisterliga zu kommen. Alle Versuche waren aber erfolglos. Dass der sechste Anlauf gelang, lag besonders an zwei Spielern: Torhüter Martin Vaniak, der mit Weltklassereflexen sein Team vor einem zweiten Gegentor bewahrte, sowie dem zweifachen Torschützen, Stürmer Stanislav Vlcek. Dessen Gedanken gingen nach dem Spiel auch bereits ein Stückchen voraus, und zwar zum Freitag, wenn die Champions-League-Gruppen ausgelost werden:
"Wir sind wahnsinnig glücklich und warten die Auslosung ab. So wie ich heute die Zuschauer und das Stadion gesehen habe, haben wir sicher einen Traum aller Slavia-Anhänger erfüllt."
Die Fortsetzung des Taums trägt Namen wie Barcelona, Real Madrid, Liverpool oder AC Mailand - es sind die Spitzenvereine, die als mögliche Gegner warten. Träumen darf im Übrigen auch der Kassenwart des Vereins. Denn allein durch den Einzug in den Hauptwettbewerb der Champions League ist Slavia bereits eine Summe in ungefährer Höhe des Jahresbudgets sicher. Ganz genau sind es 4,4 Millionen Euro.Slavia ist im Übrigen erst der zweite tschechische Verein, dem der Einzug in die Champions League geglückt ist. Bisher war dies nur Sparta Prag einige Male gelungen. Nicht so aber am Mittwochabend. Nachdem der tschechische Meister bereits das Hinspiel der Qualifikation mit 0:2 zu Hause gegen Arsenal London verloren hatte, musste er in der britischen Hauptstadt eine 0:3-Niederlage hinnehmen. Sparta-Mannschaftskapitän Tomas Repka resümierte nach Abpfiff der Begegnung:
"Wir haben wieder genau dieselben Fehler wie in Prag begangen, und das bereits in der ersten Hälfte. Dabei hatten wir die Fehler vermeiden wollen. Uns bleibt nichts anderes, als Arsenal zu gratulieren. Sie sind einfach besser und machen mehr Tore. Sie haben verdient gewonnen."