Gedenken an Prager Aufstand von 1945: Festakt am Tschechischen Rundfunk
In Tschechien ist an den Beginn des Prager Aufstandes gegen die deutsche Besatzung am 5. Mai 1945 erinnert worden. Hochrangige Politiker, Zeitzeugen sowie Vertreter der Armee und des Rundfunks legten am Sonntag Kränze neben dem Haupteingang des Rundfunkgebäudes in der Vinohradská-Straße in Prag nieder.
Die Kämpfe auf den Prager Barrikaden im Mai 1945 seien ein grundlegendes Ereignis der tschechischen Geschichte, betonte der Senatsvorsitzende Miloš Vystrčil (Bürgerdemokraten) in seiner Rede zum 79. Jahrestag des Aufstandes. „Unser Volk und unsere Soldaten zeigten damals, dass sie das Münchner Abkommen und die Kapitulation (vor Hitler-Deutschland, Anm. d. Red.) zu keinem Moment akzeptiert hatten“, so Vystrčil weiter.
Auch die Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Markéta Pekarová Adamová (Top 09), betonte das Heldentum der damaligen Aufständischen. Zudem schlug die Politikerin in ihrer Ansprache die Brücke zum heutigen tschechischen Engagement für die Ukraine im Kampf gegen die russische Aggression: „79 Jahre nach dem Prager Aufstand beweisen wir Tschechen der freien Welt mit unserer Initiative zum Kauf von Munition, dass wir Führung ergreifen und andere mit eigenen positiven Beispielen inspirieren können.“
Am 5. Mai 1945 erhoben sich tschechische Widerstandskämpfer und Teile der Bevölkerung gegen die deutschen Besatzer. Dadurch konnten in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs die Nationalsozialisten aus Prag vertrieben werden. Große Bedeutung für den Erfolg des Aufstandes hatten die Radiosendungen aus dem Prager Rundfunkgebäude. Sie riefen zum Kampf gegen die Nationalsozialisten auf.