Gemeinnützige Organisationen des Jahres geehrt
Am Montag wurden in Tschechien die Non-Profit-Organisationen des Jahres gekürt.
Ein Prisma aus optischem Glas – so sieht die Trophäe für die „Neziskovka roku“ aus, also für die Non-Profit-Organisation des Jahres. Verliehen wurden die Preise in drei Kategorien, je nach Größe der Organisation. Vertreter der neun Finalisten saßen im Publikum im Theater Archa und warteten gespannt auf die Veröffentlichung der Siegernamen.
„Es ist eine Danksagung an alle, die sich seit elf Jahren an ihrem Projekt beteiligten“, sagte Eva Katrušáková, als sie den Preis für den Sieg unter den kleinen gemeinnützigen Organisationen entgegennahm. Die Lehrerin aus Ostrava / Ostrau ist Gründerin und Leiterin des Projektes „Tschechien liest Kindern vor“. Katrušáková ist davon überzeugt, dass das Vorlesen bei den Kindern das Interesse für Literatur weckt.
„Einer der Gründe, warum ich damals die Kampagne mit dem Lesen und Vorlesen ins Leben gerufen habe, war, dass ich meine Erfahrung aus der Kindheit weitergeben wollte. Mir und meinem Bruder wurde immer vorgelesen – und dies war ein herrliches Ritual, das uns in Erinnerung geblieben ist. Mich begleitet seitdem die Liebe zur Literatur, ich habe englische und amerikanische Literatur studiert. Den Kindern täglich 20 Minuten lang vorzulesen, ist meiner Meinung nach eine gute Idee. Es muss nicht nur vor dem Schlafengehen sein, sondern kann auch bei einem Ausflug sein, im Bus oder einfach dort, wo wir Langeweile haben.“Unter den großen gemeinnützigen Organisationen siegte Acorus aus Prag. Seit 20 Jahren hilft die NGO Opfern häuslicher Gewalt. Acorus-Leiterin Jaroslava Chaloupková hält schon die Teilnahme am Wettbewerb für nützlich.
„Es hat schon etwas Mühe gekostet, den erforderlichen Fragebogen auszufüllen. Wir haben uns damit in der Ferienzeit befasst. Aber ich bin davon überzeugt, dass es auch für uns wichtig war, alles auszuwerten, zusammenzufassen und zu ordnen.“
Zu den Preisträgern gehörten auch zwei Hospize. Das Hospiz Vysočina siegte unter den mittelgroßen Non-Profit-Organisationen. Mit dem Preis der Öffentlichkeit wurde das Hospiz des Hl. Johann Nepomuk Neumann im südböhmischen Prachatice gewürdigt. Robert Huneš leitet das Hospiz. Zwar räumte er ein, dass seine Arbeit fordernd sei. Aber sie sei nicht so traurig, wie man glaube, so Huneš.
„Bei der Arbeit eines Hospizleiters spielen die zwischenmenschlichen Beziehungen eine große Rolle. Diese können ohne Sinn für Humor aber nicht gepflegt werden.“