Gerichtsprozess gegen Ex-Manager des Braunkohleunternehmens MUS wird in der Schweiz fortgesetzt
In Bellinzona in der Schweiz wird am Dienstag der Gerichtsprozess gegen sechs ehemalige Manager des nordböhmischen Braunkohleunternehmens MUS fortgesetzt. Sie sind der Geldwäsche, des Betrugs und der Korruption angeklagt. Sie sollen sich bei der Privatisierung der Braunkohlegruben in 1990er Jahren bereichert haben. Wegen der Abwesenheit von drei der Angeklagten beschloss das Gericht am Montag, den ganzen Fall vorläufig aufzuteilen. Jetzt wird sich das Gericht nur auf die drei anwesenden Ex-Manager konzentrieren. Die übrigen drei Angeklagten, die am Montag in Bellinzona nicht erschienen sind, werden am 10. Juni vorgeladen. Beim Gerichtsprozess sind zwei Rechtsexperten anwesend, die als Beobachter von der tschechischen Regierung entsendet wurden.
Dem Gerichtsprozess gingen sechs Jahre Ermittlungsarbeit voraus, die Schweizer Staatsanwaltschaft untersuchte die komplizierten Beziehungen von 60 Firmen in der Schweiz, in Liechtenstein, auf Zypern sowie auf der Insel Man. Auch die tschechische Antikorruptionspolizei ermittelt im Fall MUS. Im Februar hatte sie dazu sogar Staatspräsident Miloš Zeman verhört.