Gespräch mit Thomas Hürlimann
Kürzlich fand im Prager Goethe-Institut eine weitere Begegnung zwischen tschechischen und deutschsprachigen Schriftstellern statt. Diesmal trafen sich Tereza Bouèková, Tochter des international bekannten Dramatikers und Romanciers Pavel Kohout, und der Schweizer Autor Thomas Hürlimann, Sohn des ehemaligen Schweizer Bundesrats Hans Hürlimann. Thema der Veranstaltung war der "Einfluss bekannter Väter". Hören Sie mehr dazu im folgenden Beitrag von unserem freien Mitarbeiter Alexander Schneller:
Tereza Boucková (1957 geboren), für die ihr Vater eher eine nicht anwesende Grösse war, definiert sich dadurch, dass sie vor allem ihr eigenes Leben leben will. Und obwohl das gar nicht einfach ist als Tochter eines sehr prominenten Literaten, ist es ihr zweifellos gelungen, denn sie ist inzwischen selbst eine bekannte und anerkannte Autorin, obwohl (oder vielleicht gerade weil) sie einen anderen Namen trägt.
In seiner Heimatstadt ist Thomas Hürlimann (Jahrgang 1950) für viele zwar immer noch der "Junge vom Alten", aber auch er hat inzwischen als Schriftsteller, und eben nicht als Politiker wie sein Vater, längst sein eigenes Leben und seine eigene Karriere gefunden. Er hat sich seine Distanz vom allzu grossen familiären Schatten unter anderem auch dadurch geschaffen, dass er längere Zeit weg von zu Hause in Berlin lebte.
Für beide gilt, dass sie zwar mit den Vor- und Nachteilen zu leben hatten und haben, Kinder berühmter Väter zu sein, beide aber auch durchaus damit leben konnten und können und ihren eigenen Weg gefunden haben.
Ich hatte nach der Veranstaltung die Gelegenheit, kurz mit Thomas Hürlimann zu sprechen. Am Schluss unseres Gesprächs sprach ich ihn noch auf ein anderes für ihn sehr wichtiges Thema an: