Grenzüberschreitende tschechisch-slowakische Zusammenarbeit
Die Entwicklung der tschechisch-slowakischen Beziehungen sei sehr gut. Darauf einigten sich am Donnerstag der tschechische Ministerpräsident Milos Zeman und sein Amtskollege Mikulas Dzurinda bei einem Treffen in der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Mehr davon von Lucie Krupickova:
Gemeinsam mit Premierminister Milos Zeman kamen in die Slowakei unter anderen auch der Außenminister Jan Kavan und Industrieminister Miroslav Gregr. Milos Zeman betonte, der Sinn der regelmässigen bilateralen Treffen sei es, die zwischenstaatliche Beziehungen zu verbessern und bestehende Hindernisse zu beseitigen. Beide Ministerpräsidenten haben am Donnerstag in Bratislava ein Abkommen über grenzüberschreitende Zusammenarbeit unterzeichnet. Dadurch soll eine bessere Kooperation tschechischer und slowakischer Unternehmen in der Grenzregion ermöglicht werden. Am 1. Januar des kommenden Jahres soll in beiden Ländern ein Abkommen über die gemeinsame Anerkennung von Laborprüfungen und Zertifikaten verabschiedet werden, was den Transport zwischen Tschechien und Slowakei vereinfachen soll.
Nach der slowakischen Zeitung Sme stellte das Zusammenkommen beider Politiker die Weichen für die Entwicklung weiterer Beziehungen, nachdem in diesem Jahr alle "Sünden" aus der Zeit des gemeinsamen tschechoslowakischen Staates beseitigt worden waren, so Sme.
Milos Zeman und Mikulas Dzurinda äußerten sich auch zu den Fragen der europäischen Integration. Der slowakische Ministerpräsident versicherte seinem tschechischen Kollegen, sein Land will den Vorsprung Tschechiens auf dem Weg in die EU nachholen. Die anwesenden tschechischen Minister versicherten ihren slowakischen Amtskollegen, sie werden den Beitritt der Slowakei zur EU sowie zur NATO unterstützen.
Beide Ministerpräsidenten sprachen sich auch gegen die gegenwärtigen Blockaden tschechischer Grenzübergänge durch österreichische Gegner des Atomkraftwerkes Temelin aus. Wie Zeman in Bratislava sagte, falls die Blockaden nicht spätestens am Montag beendet werden, seien weitere Verhandlungen über Temelin bedroht und wären geradezu unmöglich.