Historiker vom Totalitarismus-Institut untersuchen die berufliche Vergangenheit von Richter Fremr

Das Forscherteam, das die berufliche Vergangenheit von Richter Robert Fremr untersuchen wird, wird der Chef der Forschungs- und Bildungsabteilung des Instituts für das Studium totalitärer Regime (ÚSTR), Petr Hlaváček, leiten. Die Präsidialkanzlei ersuchte das Institut darum, ihr die Ergebnisse der Untersuchungen im Fall von Richter Fremr vorzulegen. Fremrs Kandidatur für den Verfassungsrichterposten wurde vom Senat des tschechischen Parlaments unterstützt. Präsident Petr Pavel wird ihn zum Verfassungsrichter wegen neuen Informationen über die Tätigkeit des Richters vor 1989 vorläufig nicht ernennen.

Die Forscher werden sich vor allem mit dem Fall „Olšany-Friedhof“ befassen, in dem der kommunistische Geheimdienst StB das Beweismaterial manipulierte. Die Historiker werden zudem Fälle von Menschen überprüfen, die für die Emigration verurteilt worden sind. Für das unerlaubte Verlassen der Tschechoslowakei wurden mehr als 110.000 Menschen verurteilt. Einer Recherche des Prager Stadtarchivs zufolge hatte Fremr in 105 Fällen insgesamt 145 Personen für das „unerlaubte Verlassen der Republik“ verurteilt. Sie wurden alle nach der Wende von 1989 rehabilitiert. Die Prozesse wurden laut dem Institut als politisch bezeichnet.