Hörerforum
Herzlich willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer, zu einer weiteren Ausgabe des Hörerforums. Sie können sich wie immer auf Zitate aus ihren Briefen freuen sowie auf Antworten auf Ihre Fragen. Nicht zuletzt bringen wir einen kurzen Beitrag von einem unserer Hörer. Hierzu begrüßen Sie am Mikrophon Veronika Siskova und Dagmar Keberlova.
Zunächst möchten wir uns bedanken für die vielen Urlaubsgrüße, die wir von Ihnen auch in den vergangenen zwei Wochen aus ganz Europa erhalten haben. Unter anderem haben uns drei unserer - in Anführungszeichen - alten Hörer, also Stammhörer geschrieben. Einen sehr guten Empfang in seinem Urlaubsort in der Oststeiermark bestätigte uns Herr Rudolf Seidl aus Wien:
"In unserem Urlaub hier in der oststeirischen Sommerfrische können wir tagsüber fast täglich Ihre Programme mit nahezu Ortssenderqualität über Kurzwelle hören. Der Urlaub war bis jetzt sehr verregnet mit vielen Gewittern. Mit einem Wort, das richtige Wetter für den Radioempfang. Ich bin ein alter Hörer auf Kurzwelle und höre auch Radio Prag schon seit 1960. Kann mich noch gut an Ihr Interprogramm ab 1970 erinnern."
Hierzu möchte ich nur für diejenigen, die das Interprogramm nicht gekannt haben, hinzufügen, dass es sich um Sendungen von Radio Prag für ausländische Touristen in der Tschechoslowakei handelte. Auch Herr Walter Burghardt aus Schönfeld - Weinßig gehört zu unseren langjährigen Hörern, wie er uns mit einer Postkarte bestätigte. Wir zitieren:
"Anlässlich der 700. Postsendung von Ihnen seit dem 14. 6. 1969 sende ich Ihnen die besten Grüße."
Seit den 70er Jahren hört uns ebenfalls Dr. Wolfgang Perr aus Gallspach in Österreich. Er schickte uns hierzu eine kurze Anmerkung:
"Ihre sehr informativen Sendungen bieten immer wieder einen guten Querschnitt durch das Leben und die aktuellen Ereignisse in Böhmen und Mähren. Radio Prag höre ich seit 1967. Meine älteste QSL - Karte ist datiert von 1970. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg."
Soweit Wolfgang Perr aus Gallspach in Österreich und unsere Stammhörer. In unserer Sendung geht es weiter mit einem besonderem Beitrag. Nicht nur Briefe, Postkarten, Faxe und e-mails erhalten wir von Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, ab und zu bekommen wir auch Berichte von Ihnen. Einen solchen bekamen wir von Herr Roland Herold aus Wien, wo er als Museumsleiter des Bezirksmuseums Brigittenau und Leiter der Abteilung für Ostgeschichte und Glagolistik arbeitet. Sein Museum unterhält eine Partnerschaft mit dem Heimatmuseum Baska in Kroatien, und Herr Herold betreibt dort im Sommer geschichtliche Forschungen. Er schickte uns eine Audio- Kassette mit einem Interview mit Herr Tupy über die Entdeckung der Ortschaft Baska auf der kroatischen Insel Krk. "Diese Ortschaft ist eine Entdeckung Tschechiens," schrieb uns Herr Herold, da hier Anfang dieses Jahrhunderts die erste Badegesellschaft von einem Prager Abgeordneten, Emil Geistlich, gegründet wurde. Geistlichs Tochter Anna war krank, und so dachte er sich, vielleicht würde ihr diese Insel gut tun. Wie es dann weiter ging, verrät Ihnen Herr Tupy, der Reisebetreuer des tschechischen Reisebüros Cedok auf Baska ist:
Soweit das Interview mit Herr Tupy aus der kroatischen Insel Baska, dass uns unser Hörer Roland Herold aus Wien geschickt hat.
Damit Ihre Fragen nicht zu kurz kommen, gehen wir nun zur Frage von Herrn Fritz Andorf aus Meckenheim über. Er schrieb uns:
"In einem Ihrer Programme erwähnten Sie mehrfach den Wallfahrtsort Velehrad. Können Sie diese Wallfahrtsstätte einmal etwas näher vorstellen? Welche bekanntesten Wallfahrtsorte gibt es sonst in Ihrem Land? Ich kann mich erinnern, dass meine Eltern immer aus dem Glatzer Bergland - heute Klodzko - in den benachbarten Marienwallfahrtsort Grulich gepilgert sind. Ich kenne allerdings nicht den heutigen tschechischen Namen."
Der Wallfahrtsort Grulich heißt heute auf Tschechisch Kraliky. Eine große Feier hat hier am vergangenen Wochenende stattgefunden anlässlich des 300. Jubiläums der Gründung von Wallfahrtskloster und Kirche. Die Stadt Kraliky war bis zum Zweiten Weltkrieg fast zu 100 Prozent eine deutsche Stadt, und auch viele der ehemaligen deutschen Bürger sind nach Kraliky gekommen, um sich an den Jubiläumsfeiern zu beteiligen. Der tschechischen Nachrichtenagentur CTK zufolge haben sie dort Versöhnungsbäume gepflanzt und es wurde ebenfalls eine Statue geweiht, die mit dem Geld der deutschen Bürger renoviert wurde. Ausführlich haben wir darüber im Tagesecho vom 16. August berichtet. Nun kurz zum Velehrad. Der Wallfahrtsort Velehrad befindet sich in der Nähe der südostmährischen Stadt Uherske Hradiste. Der Name Velehrad ist altslawischen Ursprungs und bedeutet "große Burg". Dieser Ort ist mit dem Großmährischen Reich eng verbunden. Ganz in der Nähe des heutigen Velehrad gibt es Funde, die die Existenz eines bedeutenden Zentrums in der Zeit des Großmährischen Reiches beweisen. Velehrad war der Sitz der großmährischen Herrscher sowie die Metropole des ersten mährischen Erzbischofs, des Heiligen Methods. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde hier das erste Zisterzienserkloster in Mähren gegründet. 1928 erhielt das Kloster von Velehrad vom Papst Pius den XI. den Titel der Kleineren Basilika. Der Papst besuchte Velehrad 1990, nachdem er diesem Ort 1985 die Goldene Rose verliehen hatte. Außer Velehrad gehören zu den bekannten Wallfahrtsorten in Tschechien Svata Hora bei Pribram/Pribrans und Svaty Kopecek bei Olomouc/Olmütz.