Hörerforum

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Für das nun folgende Hörerforum hat Thomas Kirschner wieder einmal den Postkasten von Radio Prag geleert. Und daneben gibt es auch noch einige Änderungen anzukündigen.

Liebe Hörerinnen und Hörer, nach zwei Wochen heißt es nun wieder: Herzlich willkommen zum Hörerforum, zu Ihrer Sendung bei Radio Prag. Auch wenn es hier in Prag noch kalt ist und gelegentlich schneit, werden die Tage allmählich länger und der Frühling nähert sich mit großen Schritten und mit ihm das neue Programm von Radio Prag für das Sommerhalbjahr, das ab der Umstellung auf die Sommerzeit, also ab dem 27. März gilt. Das neue Programmfaltblatt ist gerade in den Druck gegangen, hier im Hörerforum erfahren Sie aber schon heute, was sich ändern wird. Daneben soll natürlich wieder genug Platz sein für Ihre Briefe, Zuschriften, Fragen und Kommentare - in der Hoffnung, damit die Kritik von unserem langjährigen Stammhörer Helmut Schafheitle aus Singen zu entkräften. Er schreibt:

"Die Verbreitung von Infos gehört zu Ihren Aufgaben. So kann das Land in allen Aspekten der Hörergemeinde vorgestellt werden. (...) Nur das Forum gerät inhaltlich zu kurz, was schade ist."

Das sollte in der Tat nicht passieren, denn das Hörerforum soll ja gerade die Plattform für Ihre Meinungen und Zuschriften sein. Und deshalb erst einmal an alle, die uns geschrieben haben, ein herzliches Dankeschön. Besondere Grüße diesmal an Evert van Beek aus Meppel in den Niederlanden und Roland Bieri aus Diepflingen in der Schweiz - beides Länder, aus denen wir nicht so häufig Empfangsberichte erhalten. Umso mehr freut uns die Bestätigung, dass wir auch dort gut zu empfangen sind. Grüße auch an unsere Hörerin Anne Faust aus Kaiserslautern, die sich nach längerer Zeit wieder mit einem Empfangsbericht gemeldet hat - eine der leider nur sehr wenigen Frauen in dem Kurzwellenhobby. Und Dank und Grüße nicht zuletzt auch an Sven Schenk aus Dortmund, der zu seinem Empfangsbericht schreibt:

"Das Hörerforum ist meine absolute Lieblingssendung."

Einer unserer Stammhörer hat aber diesmal nicht an uns, sondern über uns geschrieben - viele von Ihnen haben es bereits gesehen und uns in Ihren Briefen darauf hingewiesen: In der aktuellen Ausgabe des Radio-Kuriers gibt es einen langen Bericht über Radio Prag aus der Feder von Helmut Matt. Als Gewinner des Hörerwettbewerbs war Herr Matt im vergangenen Jahr zu Besuch bei Radio Prag. "Ausblicke und Ergänzungen" zu diesem Besuch jetzt also von ihm im Radio Kurier - vielen Dank für den schönen Artikel!

Foto: Lenka Zizkova
Zu Beginn der Sendung habe ich es angedeutet, und langjährige Hörer wissen es ohnehin schon: Mit der Umstellung auf die Sommerzeit beginnt bei Radio Prag das neue Programmhalbjahr, und das bringt einige Änderungen mit sich. Das Programmfaltblatt ist derzeit noch in Vorbereitung, hier im Hörerforum wollen wir Sie aber schon jetzt informieren, was Neues kommt. Am wichtigsten sind sicher die Änderungen bei den Frequenzen. Wir hoffen, dass wir damit die Empfangsprobleme beseitigen können, von denen zum Beispiel Andreas Mücklich aus Berlin schreibt:

"Der Empfang Ihrer Sendungen ist zurzeit gut, wenn auch nicht auf allen Frequenzen. Die Sendung um 18.30 Uhr auf 5840 kHz ist hier bei mir in Berlin oft nicht gut zu verstehen."

Mit Beginn der Sommerzeit wird die Abendsendung um 18.30 Mitteleuropäischer Sommerzeit bzw. 16.30 Standardzeit UTC auf 11810 kHz ausgestrahlt. Auf der Frequenz 5840 kHz sendet Radio Prag damit - zumindest vorläufig - nicht mehr. Wer also noch eine QSL-Karte von dieser Frequenz haben möchte, für den heißt es jetzt: ran ans Radio! Die zweite Frequenzänderung betrifft die Mittagssendung um 12 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit: Statt auf 7345 kHz werden wir hier im Sommer auf 6055 kHz senden. Parallel ist diese Sendung aber auch unverändert auf 9880 kHz zu hören. Also nochmals zum Mitschreiben: 12 Uhr mittags bzw. 10 Uhr UTC 6055 kHz und parallel unverändert 9880 kHz; 18.30 Uhr bzw. 16.30 UTC 11810 kHz. Und das ganze gilt mit Beginn der Sommerzeit ab dem 27. März. Radio Prag wünscht guten Empfang auf allen Frequenzen.

Aber nicht nur in den Frequenzen, sondern auch im Programmschema von Radio Prag gibt es Neuerungen. Unsere Sendereihen "Forum Gesellschaft" und "Begegnungen" werden den Sendeplatz tauschen. Die "Begegnungen" können Sie also künftig an dieser Stelle im 14-tägigen Wechsel mit dem Hörerforum hören. "Forum Gesellschaft" gibt es dann jede Woche neu am Donnerstag, gestaltet von meiner Kollegin Silja Schultheis und von mir. Und was das für das Programm bedeutet, das kann am besten Silja erläutern:

"Neu wird sein, dass ab dem Beginn der Sommerzeit gesellschaftliche Themen breiteren Raum in unserem Programm finden werden. Wir sind der Meinung, dass sich im gesellschaftlichen Bereich - in den Familien, Schulen, Krankenhäuser, im Freizeitverhalten der Tschechen, ihrem Lebensstil und und und - einfach eine Reihe interessanter Entwicklungen und Veränderungen abspielt, über die es lohnt zu berichten. Sie sind häufig weniger spektakulär und stehen weniger im Blickpunkt der Medien als das politische oder kulturelle Geschehen; aber sie sind unerlässlich, um sich ein Bild zu machen von den alltäglichen Entwicklungen und Begebenheiten in diesem Land."

Nicht nur in Tschechien selbst, sondern auch bei Ihnen daheim an den Empfängern stößt die schon seit Wochen anhaltende Krise der tschechischen Regierungskoalition auf großes Interesse, aber auch auf nicht unberechtigtes Unverständnis. Günter Bauch aus Fraunreuth schreibt:

"Enttäuschend war der Beitrag über die Fragen, die mit dem neuen Ministerpräsidenten Stanislav Gross in Zusammenhang stehen hinsichtlich der Finanzierung von Gebäuden von der Familie. Hier fragt man sich: Ist es ein politischer Kampf der Parteien oder wirklich Unterschlagung bzw. ein Bestechungsskandal?"

Eine berechtigte Frage - schon deshalb, weil sie nicht ganz leicht zu beantworten ist. Um Unterschlagung und Bestechung geht es in dem Fall zwar nicht, dafür aber um das Verhältnis zwischen Politik und Privatwirtschaft und die ethischen Anforderungen, die Vertreter der hohen Politik erfüllen müssen. Über den inszenierten Parteienstreit sind die eigentlichen Inhalte aber in den Hintergrund getreten - hier müssen sich die Medien, also auch wir, sicher auch an die eigene Nase fassen. Ratlos bleibt in dem Durcheinander auch Andreas Mücklich aus Berlin:

Stanislav Gross  (Foto: CTK)
"Die undurchsichtigen Machenschaften des Ministerpräsidenten Gross bei einem Immobiliengeschäft schlagen ja wirklich große Wellen. Ich bin gespannt, wie diese Sache ausgeht und ob sich der Ministerpräsident halten kann. Obwohl ich sagen muss, dass ich bis heute noch nicht verstanden habe, worum es genau geht. Der tschechische Ministerpräsident borgt sich bei seinem Onkel Geld, was sich dieser wiederum von einem Bekannten geborgt hat. Dieser Bekannte hat den Schuldschein zerrissen, da er dem Ministerpräsidenten helfen wollte, obwohl dieser die Politik von Herrn Gross, obwohl dieser die Politik von Herrn Gross nicht unterstützen will. Vielleicht kommt ja noch ein Beitrag in ihrem Programm, bei dem mir ein Licht aufgeht, oder stelle ich mich nur dumm an?"

Lieber Herr Mücklich: eine inhaltliche Korrektur, die sicher nicht zur Vereinfachung beiträgt, aber vielleicht einen schönen Eindruck von der Situation vermittelt: Der Mann, der den Schuldschein zerrissen und verbrannt hat, ist Michal Simkanic, der Chef einer völlig mittellosen Splitterpartei. Simkanic hat den Schuldschein gegen Ausstellung eines weiteren Schuldscheins von dem Bekannten des Onkels von Premier Gross gekauft. Und zwar angeblich, um den Druck von dem Premier zu nehmen, damit dieser in Ruhe zurücktreten kann.

Lassen Sie es mich frei nach Georg Christoph Lichtenberg sagen: Wenn ein Kopf und die aktuelle politische Lage zusammenstoßen, und es klingt hohl -- dann muss das nicht unbedingt am Kopf liegen. In diesem Sinne: Bis in 14 Tagen. Wenn uns bis dahin ein Licht aufgegangen ist, lassen wir es Sie wissen. Im umgekehrten Fall freuen wir uns über Ihre Post. Die Adresse ist Radio Prag, Vinohradska 12, 120 99 Praha 2 - oder per Mail: [email protected].