Hörerforum

Foto: Archiv Radio Prag
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Um die Empfangsberichte, Fragen und Grüße unserer Hörer geht es nun wieder im folgenden Hörerforum mit Thomas Kirschner. Der hat aber nicht nur in der Post geblättert, sondern einige Hörer auch selbst getroffen. Lassen Sie sich überraschen.

Foto: Archiv Radio Prag
Liebe Hörerinnen und Hörer, willkommen zu einer neuen Ausgabe von Ihrer Sendung bei Radio Prag, willkommen zum Hörerforum, bei dem diesmal das Hobby Kurzwelle aus der Sicht von "alten Hasen" und Neueinsteigern im Mittelpunkt stehen soll. Aber zu Anfang möchte ich mich auch heute wieder bei allen bedanken, von denen wir in den letzten Tagen Post bekommen haben, seien es Kommentare und Bemerkungen zu den Sendungen, Empfangsberichte oder auch ganz einfach Grußkarten. So schickten uns etwa Werner Spinnehörn aus Frankfurt am Main und Christoph Preutenborbeck aus Odenthal bei Köln Frühlingsgrüße mit Blumenmotiven. Und aus der Region Köln und dem Rheinland kam diesmal auch gleich eine ganze Reihe von Empfangsberichten. Neben Christoph Preutenborbeck sollen hier Marcel Goerke aus Eschweiler und Stefan Druschke aus Kerpen genannt sein, und außerdem natürlich auch Jürgen Kückelhaus aus Mettmann. Aber auch aus der Schweiz und Österreich waren wieder Empfangsberichte dabei: Von Mike Gerber aus Allschwil und von unserem Stammhörer Franz Dirnberger aus St. Pölten, der gleich sechs Berichte auf einmal schickte. Herzlichen Dank und viele Grüße aus Prag an die Genannten und an alle Anderen, deren Post ich hier vor mir liegen habe.

Dass das Radio zu den Hörern kommt, ist eine alltägliche Sache. Wesentlich ungewöhnlicher ist es demgegenüber, wenn die Hörer zum Radio kommen, und das gerade bei einem Kurzwellensender wie Radio Prag, dessen Hörer über Europa und die ganze Welt verteilt wohnen. Umso mehr hat es uns natürlich gefreut, einige Mitglieder der internationalen Kurzwellen-Familie am letzten Aprilwochende hier im Prager Funkhaus begrüßen zu dürfen. Anlass war die internationale EDXC-Konferenz, die der europäische Dachverband der DX-Clubs vom 28. April bis 2. Mai in Prag veranstaltet hat. 33 Teilnehmer aus der halben Welt trafen sich in der goldenen Stadt - aus Japan und Taiwan waren Kurzwellenliebhaber ebenso angereist wie aus Russland, Skandinavien und den Vereinigten Staaten. Auf dem Programm standen Besuche bei Radio Prag und Radio Free Europe, daneben gab es Ausflüge zum Schloss Konopiste und zur Burg Karlstejn und natürlich auch eine kurze Stadtbesichtigung in Prag. Organisiert hat die Konferenz der ungarisch-schwedische Kurzwellen-Fan Tibor Szilagyi. Am Rande der Konferenz konnte ich kurz mit ihm sprechen.

Radiohören ist ein Hobby, dem man üblicherweise alleine im Wohnzimmer nachgeht. Woher kommt die Idee, sich mit anderen Hörern auf einer Konferenz zu treffen?

"Diese Konferenz ist eine EDXC-Konferenz. Der EDXC ist eigentlich die Dachorganisation der europäischen DX-Clubs. In der Zwischenzeit haben wir aber unsere Regeln ein wenig verändert. Wir haben bemerkt, dass einige DX-Clubs in Europa etwas passiver geworden sind, es aber zugleich einzelne enthusiastische DX-Hörer gibt, die gerne zu dem EDXC direkt zugehören möchten. Und deshalb haben wir jetzt alle diese enthusiastischen individuellen Kurzwellenhörer mit in den EDXC eingegliedert. Und in der Zukunft werden wir so arbeiten, dass individuelle Kurzwellenhörer sowohl bei diesen Konferenzen dabei sein können, als auch praktisch und aktiv uns bei der Organisationsarbeit unterstützen können."

Viel diskutiert wird das Verhältnis von Kurzwelle und Internet-Radio. Was ist ihre Meinung zum Internet?

"Unser Hobby geht in erster Linie darauf aus, dass wir Radiosignale empfangen, dass wir weit entfernte Stationen empfangen und versuchen, sie zu identifizieren und einen Hörerbericht schicken. Vielleicht bekommen wir dann auch eine Verifikation von der Radiostation, zum Beispiel eine QSL-Karte. Das ist unser Hobby, und deshalb konzentrieren wir uns nicht auf das Internet-Hörern, wo die Klangqualität sowieso nicht so gut ist wie beim Radio, sondern wir konzentrieren uns nach wie vor auf Kurzwellenhören."

Sie sind also besonders an der technischen Seite der Ausstrahlung interessiert. Haben Sie auch einige Wünsche oder Vorlieben im Bezug auf das Programm und die Programminhalte?

"Natürlich hören wir auch ab und zu die Programme an. Ich persönlich höre sehr viel BBC, Deutsche Welle, Radio Schweden. Ich bin ein international reisender Kaufmann, und da habe ich immer mein Kurzwellengerät mit. Hier in Prag ist das ausgezeichnet: Auf der Frequenz 101.1 MHz kann ich ohne weiteres BBC auf UKW hören - das hilft sehr. Außerdem höre ich viele Sender im Mittleren Osten, weil das ein unruhiges Gebiet ist. Zum Beispiel Radio Dubai International oder Radio Kuwait."

Ist Tschechien für Sie als Kurzwellenhörer ein interessantes Radioland?

"Für meine Firma in Stockholm stelle ich jedes Jahr auf der internationalen Maschinenbaumesse in Brünn aus. Nach Brünn nehme ich auch mein Radio mit, und es ist für mich natürlich immer sehr interessant, tschechische Sender zu hören, aber auch die ringsum gelegenen Sender aus Österreich."

Wer nun Lust bekommen hat, an einer solchen Konferenz teilzunehmen und sich mit Gleichgesinnten aus der ganzen Welt auszutauschen, der hat dazu bereits im kommenden Jahr wieder die Gelegenheit. Die Vorbereitungen für das nächste Treffen sind bereits angelaufen, berichtet Tibor Szilagyi:

"Momentan machen wir schon Pläne für die nächste Konferenz im Jahr 2006 in St. Petersburg in Russland. Eines von unseren Mitgliedern ist gerade da, und wir sind dabei, die Ausformung dieser Konferenz zu besprechen."

Während sich in Prag die alten Hasen des Kurzwellenhobbys getroffen haben, sollen aber zugleich die Einsteiger nicht vergessen werden. Erst seit einigen Monaten ist etwa der 14-jährige Martin Gittig aus Altdöbern unter den Hörern von Radio Prag. Er möchte nun wissen, wie man einen Empfangsbericht ausfüllt. Und Volker Sauer aus Dinslaken schreibt:

"Ich bin 23 Jahre und wohne in Deutschland. Ich möchte bald mit dem Kurzwellenhören anfangen. Ich habe mich über einen Freund informiert. Er hat mir Postkarten von einigen deutschsprachigen Radiosendern aus aller Welt gezeigt. Ich fand sie schön und möchte auch solche Postkarten haben. Was muss ich tun, um so eine Postkarte von Ihnen zu bekommen? Ich kann dann sagen, ich habe Sie gehört und ich habe dann ein Andenken."

QSL-Karte von Radio Prag | Foto: CzechTourism
Lieber Herr Sauer, eine Postkarte von Radio Prag, eine so genannte QSL-Karte, bekommen Sie als Bestätigung und Dankeschön für einen Empfangsbericht, den Sie uns schicken. Dazu müssen Sie eine unserer Sendungen hören. Notieren Sie Datum und Uhrzeit und auch die Frequenz, auf der Sie unser Programm empfangen haben, und außerdem einige Stichpunkte und Details aus dem Inhalt des Programms als Beleg dafür, dass Sie die Sendung wirklich gehört haben. Jetzt fehlt nur noch die Bewertung der Empfangsqualität. Dafür wird zumeist der so genannte SINPO-Code benutzt - fünf Kategorien, für die jeweils Noten von 1 bis 5 vergeben werden. Aber Achtung: anders als in der Schule ist die "1" der schlechteste Wert und die "5" steht für die beste Qualität. Die Abkürzung SINPO steht dabei für folgende Kategorien:



"S" = Signalstärke,

"I" = Interferenz, also die Störungen durch andere Sender,

"N" = Nebengeräusche, also natürliche atmosphärische Störungen,

"P" = Ausbreitungsstörungen, meist das so genannte Fading, und schließlich

"O" für die abschließende Gesamtbewertung.

Im Internet lassen sich auch leicht Anleitungen finden, die noch genauere Hinweise geben, zum Beispiel auf "Stefans Radio- und Elektronikseite" unter der Adresse www.stefan-mahn.de/rues. Ansonsten heißt es an dieser Stelle: Noten geben, Absender nicht vergessen - und zur Post damit. Und in ein paar Tagen sollte dann eine QSL-Karte und vielleicht sogar ein kleines Souvenir aus Prag kommen. Welche Motive wir in diesem Jahr auf unseren QSL-Karten haben, können Sie auf unseren Internet-Seiten unter der Adresse www.radio.cz sehen. Dort gibt es im Übrigen auch ein Online-Formular für Empfangsberichte - damit geht alles noch schneller. Und daneben freuen wir uns natürlich ganz besonders über Anmerkungen und Kommentare zu unserem Programm.

Für die meisten von Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, ist das natürlich nichts Neues. Aber vielleicht haben die "alten Hasen" unter unseren Hörern ja noch einige gute Tipps für Martin Gittig und Volker Sauer?! Ich leite sie gerne weiter! Die Adresse ist wie stets Radio Prag, Deutsche Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Praha 2, Tschechische Republik. Oder per E-Mail an [email protected]. Und damit verabschiedet sich bis zum nächsten Hörerforum in 14 Tagen Ihr Thomas Kirschner.