Hollywood muss draußen bleiben – Deutschsprachiges Filmfestival in Prag und Brünn

Photo: kinosvetozor.cz

Der Sommer neigt sich seinem Ende zu, die Tage werden wieder kürzer. Darüber freuen sich auch die Kinos. Passend dazu beginnt in Tschechien die bereits vierte Auflage des Festivals deutschsprachiger Filme mit dem Namen „Der Film“.

Für Freunde kulturell anspruchsvoller Filme findet ab nächster Woche in Prag und Brünn das Festival „Der Film“ statt. Veranstalter sind das Goethe-Institut, das Österreichische Kulturforum und die Schweizer Botschaft. Dem tschechischen Publikum soll ein Einblick in aktuelle deutschsprachige Produktionen geboten werden. Dazu sagt der Leiter des Prager Goethe-Instituts, Heinrich Blömeke:

„Die Filme laufen in einer untertitelten Form. Das heißt, sie sprechen nicht nur Deutschsprachige an. Auch junge Tschechen und all die, die an einer ‚Nicht-Hollywood-Filmästhetik’ interessiert sind.“

In diesem Jahr liegt der Fokus auf DDR-Filmen: Das Festival feiert den 20. Jahrestag des Mauerfalls mit einer Retrospektive auf die wichtigste Filmproduktionsgesellschaft der DDR, die Defa. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Filme mit Josef Hader. Der Leiter des Österreichischen Kulturforums, Florian Haug, beschreibt den österreichischen Schauspieler:

„Josef Hader hat sich in einer Sparte etabliert, die ganz originell ist: eine Kombination aus hintergründigem Humor, Bösartigkeit und Bodenständigkeit - etwas, das gut ankommt im deutschsprachigen Raum. Ich glaube auch in Tschechien.“

Hader gilt in Österreich als Kabarett- und Krimiikone und ist mittlerweile auch in Deutschland gut bekannt, wo er zurzeit auf Tournee ist. Nun soll er mit der Aufführung von drei seiner Streifen geehrt werden.

Insgesamt will das Festival keine „Blockbuster-Ästhetik“ zeigen. Die Filme seien trotzdem populär und aktuell, betont Heinrich Blömeke:

„Wir haben wirklich große, prominente Namen ausgesucht, deren Produktionen in den letzten sechs bis zwölf Monaten mit großem Erfolg im deutschen Kino oder bei renommierten Festivals gelaufen sind.“

Darunter ist zum Beispiel auch der Film „Im Winter ein Jahr“ von Caroline Link. Die deutsche Regisseurin wurde für ihren Film „Nirgendwo in Afrika“ bereits mit einem Oscar ausgezeichnet. Zudem wird die Dokumentation „Let`s make Money“ gezeigt. Die Macher des Films haben die Geldströme im weltweiten Finanzsystem verfolgt und sind damit topaktuell.


Weitere Informationen zu "Der Film 4" unter:www.goethe.de/ins/cz/prj/fdf/deindex.htm

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