Humanitäre Hilfe: Angriffe auf deren Mitarbeiter nehmen zu

Mitarbeiter von humanitären Organisationen sind viel häufiger als früher das Ziel von Entführungen und Angriffen. Das sagte Michaela Stachová von der Diakonie der evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder vor Journalisten in Prag. Dort waren am Donnerstag die Vertreter der sechs humanitären Organisationen aus Tschechien zusammengekommen, um sich vor dem Welttag der humanitären Hilfe zu präsentieren. Der Welttag wird am 19. August begangen.

Nahezu jährlich nehmen die Angriffe auf die Mitarbeiter von humanitären Organisationen zu. In den zurückliegenden zehn Jahren hat sich die Zahl der verletzten, entführten und getöteten Personen nahezu vervierfacht, die bei Auslandseinsätzen der jeweiligen Bevölkerung halfen, die Folgen von Naturkatastrophen zu überwinden. Im Jahr 2004 hat die internationale humanitäre Organisation 125 Opfer unter ihren Mitgliedern registriert, im vergangenen Jahr waren es bereits 460 Opfer. Dies läge vor allem daran, dass die humanitären Helfer mittlerweile schon keine zufälligen Opfer mehr für Terroristen und Radikale seien, erklärte Stachová. Nicht klar sei allerdings, wie viele Helfer aus Tschechien unter den Opfern seien, da in der Statistik nur deren Anzahl, nicht aber deren Nationalität erfasst sei, so Stachová.

Autor: Lothar Martin