Bischof Malý besichtigte tschechische Caritas-Projekte in der Mongolei

Zur besseren Sozialarbeit in der Mongolei beizutragen, ist das Ziel eines Fachprogramms, das der Tschechische Caritasverband vor einigen Jahren an den Hochschulen in Ulan Bator gestartet hat. Am Montag kehrten einige Caritas-Mitarbeiter aus der Mongolei zurück.

Die Mongolei gehört für Tschechien als Empfänger der Entwicklungshilfe zu den Prioritätsländern. Vertreter des Tschechischen Caritasverbandes und des Tschechischen Ministeriums für Arbeit und Soziales haben sich in den vergangenen Tagen mit der Tätigkeit der Caritas-Leute vor Ort bekannt gemacht. Während ihrer Mongolei-Reise wurden sie auch vom Prager Weihbischof, Václav Malý begleitet.

“Ich hatte eine Woche Urlaub und nutzte sie dazu aus, um die Mongolei zu besuchen und dabei die tschechischen Caritas-Aktivitäten vor Ort zu unterstützen. Ich traf zudem mit den dortigen Katholiken: mit dem Ortsbischof, der übrigens genauso wie ich Václav heißt sowie mit einigen Priestern zusammen. Außerdem hatte ich die Gelegenheit, zwei Messen zu lesen. Dies war für mich ein großes Erlebnis. Es ist notwendig, die entfernten Gläubigen nicht zu vergessen und auch etwas von der Mongolei zu erfahren. Die Mongolen haben sehr gute Beziehungen zu Europa, und auch wenn die Mongolei in Asien liegt, fühlen sich die Mongolen eher als Europäer.“

Das von der Tschechischen Caritas gestartete Programm soll vor allem den Studenten der Sozialarbeit unter die Arme greifen. Hatten Sie Möglichkeit, einige der Einrichtungen, wo sich die Caritas engagiert, zu besichtigen?

„Ich besuchte diese Einrichtungen und eröffnete sogar eine neue Bibliothek, die den Studenten dienen wird. Sie ist mit Computern ausgestattet, die Studenten können Internet-Anschluss nutzen und dort in der Stille studieren und forschen. Zudem stehen ihnen dort gute Fachbücher zur Verfügung, die sie dort lesen können. Für Studenten, die sonst in Studentenheimen leben, ist sehr wichtig, dass für sie dieser Raum geschaffen wurde. Sie fühlen, dass sie respektiert werden und dass man sich um ihre Zukunft kümmert.“

Nicht viele Tschechen ahnen, dass es durchaus passieren kann, in der Mongolei tschechisch sprechende Mongole zu treffen. Es wird geschätzt, dass einige Tausend Mongolen in der Tschechoslowakei oder in Tschechien studiert hatten. Auch Bischof Malý begegnete einigen von ihnen.

„Alle, die tschechisch sprechen und die ich traf, haben immer noch sehr gute Erinnerungen an die Tschechoslowakei oder an die Tschechische Republik. Manchmal hörte jemand auf der Straße, dass wir tschechisch sprachen, und gleich wurden wir gefragt, ob wir aus Prag kommen, ob wir Tschechen sind und so weiter. Das war wirklich eine Überraschung. Es ist aber auch notwendig, darauf aufmerksam zu machen, dass heute in Tschechien etwa 5.000 Mongolen arbeiten. Sie sind Gastarbeiter und leben in keinen guten Bedingungen. Darüber wird bei uns kaum geschrieben. Über die Ukrainer schon, aber über die Mongolen nicht. Ich möchte darauf bei dieser Gelegenheit aufmerksam machen.“

Haben Sie bei der Mongolei-Reise auch etwas Kurioses erlebt, was die tschechisch-mongolischen Beziehungen betrifft?

„Ja schon: Die mongolische Küche ist durch die tschechische Küche beeinflusst, wie ich mit Überraschung feststellte. Man kann dort den typischen Kartoffelsalat wie in Tschechien essen, und es wird dort Kraut serviert, das auf die tschechische Art zubereitet wird. Dies war eine weitere Überraschung. Die Bindungen und Verbindungen zwischen der Mongolei und Tschechien sind tiefer, als ich mir vorstellte.“